Bericht vom 03/04.02.2008; 19.15h – 00.10h
Ausrüstung: Newton-Teleskop, Öffnung 428mm, Brennweite 1830mm, (f/4,25) Adler
Dobsonmontierung

verwendete Okulare: 26mm Nagler Typ4 ; 17mm Nagler Typ 4; 13mm Nagler Typ1, 9mm Nagler Typ6, 7mm Nagler Typ6. 5mm Nagler Typ6, 2,5-fach Powermate
Ort: Ort: Freies Feld, ca. 1 km außerhalb Losaurach, ca. 400m ÜNN
Temperatur: 19.10h -3 C ; 23.30h -6 C
Seeing: anfangs 2-, später auf 4 nachlassend


Wetter: tags sonnig, ab 13.00h einzelne Schleier, mit Einbruch der Dunkelheit im wesentlichen aufklarend
Beobachtete Objekte:

Galaxien: NGC4266, NGC4319, NGC4386, NGC3735, IC342, IC2193, IC2196, IC2194, UGC03904, NGC2403, Copeland-Septett, M81, M82
bMAK205, PG 0935+41
Planetarische Nebel: NGC2022, Abell12, Abell7, NGC2371, NGC2372, NGC2438, PK231+4.1, NGC2449, Abell30
Offene Sternhaufen: M46, M47
Gasnebel: M41, M42


Der Wetterbericht hatte einen strahlenden Sonntag angekündigt und nicht übertrieben, das Wetter so schön wie seit Monaten (am Wochenende) nicht mehr. Gegen 10.00h
werde ich vom klappern und Rütteln am Kachelofen geweckt – der Kopf ist nach 5h Schlaf (Fete bis 05.00h) mit ein paar Bloody Mary zu viel recht schwer. Bringt nichts, einmal wach kann ich nicht mehr einschlafen. Also aufstehen, waschen runter zum Frühstück. Appetit habe ich keinen, bin schlapp, aber kein Brummschädel. Gegen 12.30 mache ich mich mit meinen Skikes auf den Weg, in 90min wird fleißig Restalkohol bei Durchschnittspuls 145 verbrannt. Dann geht es besser. Mit wieder gewonnenen Appetit Abend essen, Auto beladen. Warm anziehen (es friert bereits), dann geht es kurz vor 19.00h los zum Standardplatz. In 10min steht das Teleskop incl. Justage (Stangen sauber auf Anschlag einführen reduziert den Justageaufwand erheblich).

Der Blick schweift. Orion im SO dominiert die Region, deutlich das Milchstraßenband von SO nach NW. In Zenith thront Auriga, durch Mars verzerrt. Eine schnelle Messung zeigt SQM-Wert von 20,92 ordentlich für den Platz. Für die Nacht habe ich mir einen leichten QSO vorgenommen, nahe der Schwanzspitze des Draco. Die Region steht zwar erst gut 35 Grad hoch (zwischen den Kästen von UMA und UMIN), doch nach N / NO stört kein Streulicht. Kappa Dra wird als Ausgangspunkt angepeilt. An der Position finden sich gleich 3 hellere Sterne, so ist die Orientierung einfach. Etwa 1 ½ Grad nach NO das erste Ziel

NGC4236 – GX - DRA (9,6 – 15,0; 22,6’ >* 6,9’) SQM 20,92
Eingestellt. Ein riesiges Teil, jedoch auch sehr blass. In Minimalvergrößerung mit max. AP (70-fach bei 6,1mm) am besten erkennbar. Das etwa 3:1 elongierte lange oval steht von 10h nach 4h quer im GF, oberhalb, fast parallel eine 3er Sternengruppe. Die GX wirkt unruhig, mottelig mit sehr schwach ausgeprägtem länglich-schmalem Zentralbereich. An der unteren Spitze des wahrnehmbaren Bereichs ein Mag 13 Vordergrundstern. Im 17er nicht besser, betrachte wieder mit dem 26er. Von den angegebenen 22,6’ dürfte ich ca. 15’ erfasst haben. Sehr blass, aber doch direkt gesichert erkennbar.

4 oder 5 Grad Starhop führt in die eigentliche Zielregion. Einem GX-Paar mit ’Anhängsel’

NGC4319 – GX - DRA (11,9 – 13,8; 2,8’ >* 2,1’) SQM 20,92
NGC4291 – GX - DRA (11,5 – 12,7; 2,0’ >* 1,7’) SQM 20,92
MAK205 – QSO (AGN) – DRA (mag 14,3)
In einem Feld von nur ca. 10’ stehen die drei Objekte. NGC4291 eine recht helle, stark konzentrierte ovale GX ohne Struktur. Zwischen dieser GX und NGC4319 bildet eine markante 3er Sternengruppe mag 10..11 ein stumpfwinkiges Dreieck, der breite Winkelspitze deutet hin zu NGC4319. Das Seeing ist gut, da kann gut vergrößert werden. Erst mit dem 9er, dann mit dem 7er bei 260-fach. NGC4319 offenbart sich als kleine Balken-GX mit hellem, kleinem Zentrum im Balken. Der innere GX-Körper steht quer zum Balken. Ansatzweise ist ein merklich vom GX-Körper separierter, sehr blasser Arm erkennbar, der im GF gen 6h startet, um bis nach 1h abzubiegen. In Verlängerung des GX-balkens, Richtung 9h auf der gegenüberliegenden Seite um GX-Arm ein Lichtpunkt, der bereits im Aufsuchoku erahnbar war, im 9er und 7er stabil glimmt: der QSO MAK205. Es handelt sich um ein vergleichsweise nahes Objekt, bei z =0,07 errechnet sich eine Distanz von ’nur’ 0,91 Mrd LJ. Ein Objekt vom Typ AGN (Aktive Galactic Nuclei), das in der Steinecke-QSO-Liste verzeichnet ist. Diese Liste gibt zwei Helligkeitswerte zum Objekt: 15,24 und 14,3. Da das Objekt einfach stabil direkt schon bei mittleren Vergrößerungen beobachtbar war, dürfte die 14,3 wesentlich besser passen.

Die Aufsuchkarte der Region zeigt noch eine kleinere längliche GX, ich investiere 3min für die Suche und werde mit positiver Überraschung belohnt:

NGC3735 – GX - DRA (11,8 – 13,0; 4,0’ * 0,8’) SQM 20,92
Jep! Ein schönes Teil! Die lange, schlanke Spindel steht im GF fast senkrecht auf der Spitze. Rechter Hand, etwa auf Höhe der hellen Zentrums, nur ca. 1’ entfernt ein mag 15 Vordergrundstern. Notierte: GX in Kantenlage, markant helles Zentrum, ggf. Mit Bulge. Angedeutetes Staubband hin zum 15er Vordergrundstern? Die Nachbereitung bestätigt: kein Staubband #61516;

Zunächst genug mit Galaxien. Ich schenke um, peile in den Schulterbereich des Orion. Oberhalb, zwischen Alpha und Gamma Ori kann man mit bloßem Auge deutlich den OCL 479 als nebulösen Bereich mit herausstechenden Sternen (Lamda, Pi1 , Pi2) erkennen. Von dort ist es nur noch ein 2 Grad Starhop hin zu Alpha Ori. Der PN wird

NGC2022 – PN - ORI (12,4 – 12,8; 19’’ * 19’’) SQM 20,92
schnell eingestellt. Klein, aber super interessant. Hier braucht es vor allem Vergrößerung. Das Seeing macht mit, erst im 7er, dann gar im 5er bei 364-fach werden Photonen auf der Netzhaut gesammelt. Es offenbart sich ein ovales Objekt mit im inneren etwas geringerer Flächenhelligkeit. Der hellere Randbereich weist zwei Lichtknötchen auf, etwa gegengleich, der Rand insgesamt unruhig. Der ’hellere’ Knoten etwa auf 11h im Gesichtsfeld (Newton!) mit kleiner Einbuchtung nach innen unterhalb; nur ca. 0,5’ bzw. 0,8’ vom PN entfernt zwei mag 15 Lichtfünkchen quer liegend. Sicherlich 15min beobachte ich den Planentary. Den Zentralstern konnte ich nicht gesichert ausmachen, meine aber blickweise etwas wahrgenommen zu haben.

Ich bleibe im Orion, peile zum wohl leichtesten Abell-PN:

Abell12 – PN - ORI (13,9 – 13,5; 37’’) SQM 20,95
Einstellen ist kinder leicht, liegt der PN doch unmittelbar bei dem mag 4,1 Stern My Orionis. Und das ist dann auch die Schwierigkeit. Der Helle Stern überstrahlt den Planetary. Auch mit O-III weist der Stern noch etwas ’Halo’ auf. Der HS hat auch schon leicht Schmutz angesetzt, das merkt man dann doch. Mit steigender Vergrößerung wird es dann aber eindeutig. Ab dem 9er zeigt sich eine kreisförmige Ausbuchtung im Strahlenkranz, im 7er, dann im 5er schält sich diese dann als kreisförmige, flächige Aufhellung hervor. Einzig für mich auffällig die scharfe Abgrenzung des PN-Rands zur Umgebung.

Hier im Süden ist die Horizontsicht recht gut, Canis Major zeigt sich komplett, Lepus, der Hase kulminiert, klar und deutlich sind die Komponenten erkennbar. Da versuche ich mein Glück an einem weiteren Abell. Startend von dem mag 3,3-Stern My Lep wird erst noch

NGC1832 – GX - LEP (11,3 – 12,8; 2,3 * 1,5’) SQM 20,95
Mitgenommen. Direkt neben der kleinen GX auf Höhe des Nukleus, etwa 1’ separiert ein ein heller mag 7-Vordergrundstern. Die GX selbst mit Strukturen: mittelheller ZB mit zwei angedeuteten Spiralarmen, insgesamt unruhig, mottelig wirkend. Nicht schlecht! Beobachtet mit dem 9er bei 202-fach.

Es wird weiter gehopt, zu

Abell7 – PN - LEP (13,2 – 18,5; 760’’) SQM 20,95
Der PN zeigt sich ... erst mal gar nicht. Da die Region einige hellere Vordergundsterne einrahmen, ist die Lage des Objekts gesichert eingestellt. Ich bleibe bei max. AP und nehme den O-III-Filter dazu. Ja – da ist etwas. Im GF oben auf 2h ein Mag10, dann hin zum PN mag12. Stern. Gegengleich auf 8h ein 8er und 10 Funken. Die beiden Gruppen trennen ca. 20’. Dazwischen erkenne ich flächige, minimale Aufhellungen. Hin zur helleren Gruppe (8h) ein größeres grenzwertiges Areal. Grob hin zur kleineren Gruppe, etwas unterhalb die ’deutlichste’, aber kleinere Aufhellung. Schwierig. Ich bin aber sicher, – Dank Filter – etwas detektiert zu haben.

Puh, Entspannung ist nötig. Der heiße Tee aus der Thermoskanne tut jetzt gut, dazu ein paar Jafa-Cakes. Da mich IC 342 letztes mal so positiv überrascht hatte, wird das Objekt abermals eingestellt.

IC342 – GX - CAM (12,0 – 14,9; 20,9 * 20,4) SQM 20,96
Ich will mich nicht wiederholen. Soviel jedoch: bei minimal besserer ’Papierform’ – sprich SQM-Wert – konnte die sehr blasse GX weniger deutlich ausgemacht werden. Am 25.01 scheine ich eine wirkliches Beobachtungsfenster erwischt zu haben. Die Spiralarme sind nur erahnbar. Definitiv bestätigt sich jedoch H-II-Regionen, die im O-III-Filter erkennbar wurden.

Mit SQM wird gleich die Temperatur gemessen: es sind minus 5 Celsius. Nur ab und an geht ein Lufthauch, sonst ist es windstill. Da kann man die Kälte gut ertragen. Mir stegt der Sinn nach Planetaries. Ich peile hoch in Gemini, von Castor aus geht es los. Mein Kartenausdruck verzeichnet ein paar GX-Fuzzies. Ich kann es nicht lassen, versuche auf die Schnelle, ob diese gehen:

IC2193 – GX - GEM (14,6 Blau – 14,8; 1,5 * 1,0) SQM 21,00
IC2196 – GX - GEM (14,0 Blau – 14,2; 1,6 * 1,0) SQM 21,00
IC2194 – GX - GEM (14,8 Blau – 13,5; 1,1 * 0,4) SQM 21,00
UGC03904 – GX - GEM (14,3 Blau – 14,6; 1,3 * 1,3) SQM 21,00
heisen die ’Exoten’. Alle miteinander gemeinsam haben – im 9er bei 202-fach - merkliche kleine Zentralbereiche umfasst von kleinen, diffusen Halos. Nichts was man unbedingt gesehen haben muss. Die Fuzzies konnten im ’vorbeigehen’ eindeutig identifiziert werden, gross aufgehalten habe ich mich jedoch nicht. Ganz anders dagegen

NGC2371/72 – PN - GEM (13,0 – 12,5; 44’’) SQM 21,00
Super interessant! Ein Objekt mit zwei Katalognummern, trotzdem nur ein PN. Das Seeing ist hier oben auf ca. 70 Grad Höhe ausgezeichnet, schnell wird das 5er Oku eingesetzt, sogar 9er mit Powermate (505-fach) wird verwendet. Um den deutlich sichtbaren, wenn auch blassen Zentralstern gruppieren sich zwei grop Kommaförmige Regionen. Die Kommabögen markieren die Außenkontur und ergeben – jedoch mit Lücken dazwischen - ein kreisförmiges, kleines Areal. In einem Bereich von ¼ Grad um das Objekt sind auch einige schwache mag 14 .. 15 Vordergrundsterne zuverzeichnen, überwiegend nördlich. Worauf ich nicht geachtet habe (was aber ich meine gegangen wäre): Nebelfetzen außerhalb, radial über den ’Kommalücken’ in etwa doppelter Distanz zum Zentralstern. Da muss ich noch mal ran.

Nun geht es wieder tiefer – muss doch die relativ gute Horizontsicht im Süden genutzt werden. Nach Osten hin sind dagegen teilweise niedrige Dunstschleier erkennbar. Erst heist es sich orientieren, dazu nehme ich den Karkoschka. Sirius strahlt hell, ebenfalls sehr auffällig Murzim rechts davon (= Beta CMa). Etwa 4 Grad unterhalb mit bloßem Auge deutlich eine nebelige Region, der OS M41. Es braucht ein paar Sekundn, bis ich oberhalb von Cma das schwache Sternbild Monoceros ausmachen kann, kein Wunder, sind die hellsten Komponenten nur gut mag 4 hell. Etwa 5 Grad unterhalb von Alpah Mon wird gepeilt, zunächst auf

M46 – OS - PUP (6,1 – 13,0; 27 * 27’) SQM 21,00
Ein wunderbare offener Sternhaufen! Es funkelt nur so von sehr ähnlich hellen (Mag 11/12 ) Sternen, alle mit weißlicher Farbtemperatur. Die Fünkchen auf einer Kreisfläche gleichmäßig verteilt. Im 17er Oku über etwa 2/3 der Gesichtsfelds verteilt. Dieser OS gefällt ausgesprochen gut. Es fällt auch sofort der PN

NGC2438 – PN - PUP (10,1 – 12,6; 73*68’’) SQM 21,00
Auf. Ein wunderschöner Ringnebel innerhalb von M46, auf ca. 50% des OS-Radius im Norden gelegen. Von der Ausdehnung ähnlich wie M57, doch um einiges blasser. Dieser PN wirkt auf mich fast kreisrund, lichtschwach mit merklich betontem Ring. Im Ring, nicht 100% Zentral ein Lichtfunken ca. Mag 13, am Ringrand, außerhalb ein hellere Mag 11- Stern. Bei Näherem Hinsehen (beobachtet mit 9er und 7er bis 260fach) taucht noch ein 2. Stern im Ring, am inneren Ringwulst auf, einen rechten Winkel nach links zur Verbindung der erstgenannten Fünkchen bildend, unter Mag14. Der innere Ringbereich ist nur wenig heller als der Himmelshintergrund der Region. Interessantes Teil!

Noch etwa mehr nördlich, nur ¼ Grad von Rand des OS M46 entfernt soll sich noch ein PN befinden:

PK231+4.1 – PN - PUP (14,4 – 12,5; 0,6’*0,5’) SQM 21,00
Ich finde das verschobene Sternentrapez rechts der in meiner Karte verzeichneten Position, ebenfalls die beiden Sterne weiter östlich in der Verlängerung. So weit, so gut. Doch vom PN keine Spur. Meine Skizze zeigt auch Vordergrundsterne bis mag 14 (trotz O-III-Filter), den Nebel konnte ich nicht Dingfest machen. Fazit: Sichtung Negativ, trotz sicherlich 10min intensive Suche.

Einen weiteren PN hat die Region noch zu bieten, diesmal auf der anderen Seite von M46, etwa 3 ½ Grad südlich davon

NGC2440 – PN - PUP (11,5 – 6,4; 0,9*0,3’’) SQM 21,00
Zu finden. Der ist vielleicht hell! Asymmetrisch, ungewöhnlich. Ich versuche divere Vergrößerungen um Details herauszuarbeiten, von 202-fach bis hoch zu 364-fach, was bei nur 25 Grad Höhe grenzwertig wird. Schließlich skizziere ich einen länglichen Ring in einem um ca. 40 Grad verkippten zweiten Ring, der etwas weiter, dabei merklich blasser ist. Westlich, nur ca. 2’ entfernt ein Mag 9 Vordergrundstern, nördlich einer exakt gerade 4er Kette jeweils mag 12. O-III-Filter bringt nur etwas Gewinn, der Nebel ist so hell, dass es des Filters kaum bedarf.

Ich bin langsam müde, doch ohne zeitlichen Druck (kein Mond der droht, am Folgetag Urlaub) geht es entspannt weiter. Wieder schwenke ich komplett um, auf ein ausgedehntes Objekt im CAM:

NGC2403 – GX - CAM (8,5 – 14,4; 23,4*11,8’’) SQM 21,06
Jep – ganz schön groß! Vom Flächig-unruhigen Zentrum abgesehen dabei recht blass. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich mir über die Drehrichtung und Orientierung der Spiralen klar bin. Diese GX erinnert mich etwas an M33, im Zentrum etwas ’kompakter’ und nur etwa halb so groß. Beobachte von 70-fach bis hocz zu 202-fach – schöne Abwechslung nach dem PN-haschen.

Das Seeing war bisher recht gut, dann könnte ich doch mal den 17er an einem High-Redsift-QSO versuchen. Der Ordner ist immer dabei. Ich versuche mich an

PG0935+41 – QSO – UMA – Mag 16,0
Der Einstieg erfolgt über 43 bzw. 42Lynx, beide Sterne gut mit bloßem Auge auszumachen. 42Lynx bildet mit 3 weiteren hellen Sternen eine markante Figur, so fällt die Orientierung und weitere Navigation leicht. In unmittelbarer Zielnähe dient eine sehr schwache Gruppe als Aufsuchhilfe. Ein spitzwinkliges Dreieck mit mag 14,6 / 14,7 Sterne, in der Verlängerung der Dreieckspitze ein 13,7, mit ca. 5’ Distanz ein 14,3er. Die Figur im Oku von 1h nach 8h ausgerichtet. Die letzten beiden Sterne bilden mit einem dritten, direkt nur schwer haltbaren 15,2er ein weites, gleichwinkiges Dreieck. Uff, es ist schwer. Zwischen den 14,4er und 15,2er sollte etwa auf halber Strecke der QSO liegen. Das Seeing ist leider schlechter als erwartet, Fokussieren im 5er fällt nicht leicht, die Lichtfünkchen werden längerfristig aufgebläht, nur selten richtig punktförmig. 3, 4mal meine ich den QSO zu erfassen, für mich nicht genug für eine 100% Bestätigung, es bleibt beim ’vermutlich’.

Und nun? Der Cancer mit dem OS M44 (Krippe) kulminieren demnächst, so wage ich noch ein scheres Objekt:

Abell30 – PN – CNC (15,6 – 14,6 – 2,1 * 2,1’) SQM 21,06
Ausgehend vom Zentralen Stern Delta CNC ist es nur ein gut ½ Grad Starhop in die Zielregion. Im Zielgebiet stehen nur schwache Sterne, rechts von einem 11er in ca. 3’ Distanz ein 12er. Ca. 3’ oberhalb eine nach links, dann leicht nach oben gebogene Kette mit Mag 14 / Mag15-Sternen. Um den 3. Lichtfunken der Kette vermute ich den PN. Mit O-III und Tubuswackeln ’sehe’ / vermute ich etwas, wiederholt, aber nicht zu 100% an iddentischer Position. Sichtung somit ungewiss.

Mehrfach hatte ich die Nacht die Helligkeit und Temperatur gemessen. Gegen 23.00h wurden mit -6 Celsius der Tiefpunkt erreicht, dann wurde es wieder einen Tick ’milder’. Ein Umschwung scheint sich anzudeuten, leider mit negativen Effekt insbesonder auf das Seeing.

In den letzten Vorbereitungen hatte ich mir eine GX-Gruppe im hinteren Leo-Bereich ausgesucht. Die Region stand nur ca. 40 Grad hoch, jedoch in Richtung Nbg und damit über der niedrigen Lichtglocke. Ich kann es nicht lassen und peile so auf das

Copeland-Septett (Hickson 57)– GX – LEO
Der mit bloßem Auge gut erkennbare Stern 92Leo bietet sich als Ausgangspunkt für den Starhop an. Von dort geht es nordwärts. Schnell bin ich im Ziel – und ernüchtert. Die eng stehende GX-Gruppe ist schemenhaft erkennbar, 3 Aufhellungsregionen kann ich erahnen, Kontraste sind sehr gering. Hier braucht es höhere Vergrößerung. Doch schon im 9er bei 202-fach ist alles flau und matschig. Erstaunlich, wie schnell das Seeing ungekimmt ist. Die Komponenten NGC3751, 3753 und 3746 kann ich zwar ausmachen, für mehr wird es schwer, bei den Bedingungen habe ich dann auch keinen Elan, breche den Versuch ab – aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Die Nacht runde ich mit Besuchen bei M81 (es reicht für Staubbandansätze) und M82 (immer eine Schau!) ab, bevor ein kurzer Blick auf den wabernden Saturn die Seeing-Entwicklung untermauert.

Trotz deutlich nachlassendem Seeing bin ich zufrieden – endlich wieder ausgiebiges Spechteln. Nach knapp 5 Stunden bei Minusgraden (bei der Heimfahrt noch -4 Celsius) reicht mir es dann auch. Das Auto und die Landschaft sind dick mit Rauhreif überzogen, ebenso der untere Streulichtschutz am Teleskop, doe weder am 8*50 Sucher noch Fangspiegel oder Okulare gab es Tau- oder Reifprobleme – Glück gehabt!

Viele Grüße

Achim
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