Es war ein richtig gemütliches Beisammensein, Habe dann auch 3 Bierchen und etwas zur Verdauungsförderung konsumiert. Im Hinterkopf blieb jedoch der Gedanke an Deep Sky festsitzen. Bin dann prompt um 03.24 aufgewacht und aufgestanden. Blick vor die Tür zeigte klaren Himmel OHNE Mond; jetzt aber schnell, dachte das es gegen 05.00h zu dämmern beginnen könnte. Tubus vor die Tür gelegt, ab nach oben und schnell angezogen, huh! Die Bierchen sind noch nicht verdaut, spüre noch etwas in der Blutbahn. Um 03.35 sitze ich im Auto (Laternen brennen bei und die ganze Nacht), Um 03.45 ist das Teleskop aufgestellt und eingenordet. Jetzt kann es losgehen – mit den Problemen!
Von Süd-Osten her ziehen Schleierwolken in mehreren „Wellen“ her auf, mein geplantes Zielgebiet ist nur diffus einsehbar. Ich habe zunächst Probleme mit der Orientierung; der Sommerhimmel ist mir noch nicht vertraut. Etwas halt gibt mir Uma, anhand der mitgenommen Sternenkarte kann ich dann Arktur im Bootes identifizieren, doch wie „liegt“ diese Sternzeichen um die jetzige Uhrzeit? Schleierwolken verdecken die Sicht auf lichtschwache Sterne. Die Zeit drängt, also beschieße ich, etwas bekanntes anzusteuern – M81 und M82, meine lieblings-GX!. Uma befindet sich NW, und ist von den Wolken noch nicht erreicht. Brauche etwa 10 min, um die GX aufzufinden (muß den Tubus drehen). Im 25mm Oku sind beide als Päärchen auszumachen, Das Zentrum von M81 ist relativ hell und ausgedehnt, erscheint elliptisch, lt. Karkoschka müsste diese angedeutete Spiralarme besitzen, kann (und konnte) diese jedoch nicht ausmachen; der GX-Halo erscheint Richtung M82 deutlich ausgeprägter. M82 als GX in Kantenlage ist gewohnt spektakulär mit den Staubstrukturen entlang der Längsachse. In meinem neuen Erfle Oku kann ich ebenfalls bei GX gemeinsam betrachten, jedoch sind dann beide GX am Blickfeldrand – trotzdem interessant. Der Kontast der Objekte nimmt ab – oh je, nun sind auch hier die ersten Schleier angekommen! Südlich nahe dem Zenith ist nun eine größere Lücke. Kann nun Herkules identifizieren, da ist doch
M13, soll toll sein. Zum Ausrichten muß ich den Tubus abermals drehen, mit etwas Gymnastik kann ich M13 dann schon im Sucher ausmachen auf einer gedachten Linie Zeta Her und Eta Her. Im Osten wird der Horizont bereits etwas heller, schenke dem jedoch zunächst keine Beachtung. Im 25 mm Oku kann ich einzelne Sterne am Rande des KS aufgelösen; steigere nun schnell stufenweise die Vergrößerung von 48-fach über 68-fach, 120-fach, 160-fach. Kann zwar etwas mehr und Mehr Sterne auflösen, jedoch längst nicht so gut wir kürzlich M03. Der Himmel ist einfach nicht dunkel genug, und es wir immer schlechter – Dunstschleier und anbrechende Dämmerung. Hat keinen Sinn, ich gebe ab. Dachte wirklich nicht, dass bereits um 04.30h die Dämmerung so spürbar anbricht. Habe heute lediglich eine Ahnung von M13 erhalten, aber sicherlich das Potential dieses Kugelsternhaufens ausgeschöpft.
Abbauen, heimfahren, aufräumen, ab ins Bett, 1 Stunde wachliegen. Hat mich noch eine ganze Zeit beschäftigt.
Grüße vom heute erfolglosen Achim > zurück zur Beobachtungsübersicht