Beobachtungsbericht vom 06/07.04.2002, ca. 21.50h – 01.30 h

 Ausstattung:

Newton-Teleskop , Öffnung 150mm, Brennweite 1200mm, (f/8) – „NaTALia“
parallaktischer Montierung Vixen GPE, niedriges Holzstativ (Newton), motorische Nachführung und Zweiachsensteuerung
8*56 Fernglas Eschenbach neu gebraucht erworben, ungetauft

verwendete Okulare: </h4> 32mm Plössel [Omcon]; 25mm Plössel [TAL], 18mm Bertele, 10 mm Plössel [Antares]; 7,5mm Plössel [Omcon]; 2-fach Barlow


Ort:  Feldweg nahe Emskirchen, 380 üNN
Temperatur: 0,7 C (21.30) ; -2,9 C (01.45h)

Seeing: 2 bis 3

Wetter: Sonnig den ganzen Tag, etwas diesig, eisiger mäßig starker Wind, zunehmen klarer werdend

Objekte  (Nach Kategorien sortiert):

Komenten: IKEYA-ZANG
Offene Sternhaufen: M45, M44
Galaxien: M99, M98, NGC4216, M81, M86, NGC4388, NGC4438, NGC4435, NGC4402, NGC4473, NGC4477, M87, M90, M89, M58, NGC4564, NGC4568, NGC4567, M59, M60, NGC4638, NGC4647, NGC4762, NGC4754, M104, M83
Kugelsternhaufen: M53, M68, M13

Teleskopeigenbau ruht momentan, einfach keine Zeit! Abende und Nächte mit Vorbereitung, spechteln und BB-schreiben ausgefüllt, Familie kommt fast etwas kurz. Am Samstag Besuch bei Verwandtschaft. Beim Lenkdrachenfliegen mit den Kindern, in eisiger Luft, werden gedanklich schon warme Schuhe für die Nacht geplant. Wollte 1stündige Heimfahrt wegen Augenschonen vermeiden, doch gekonnter bittender Blick von Silvia erstickt zarte Anfrage. Erst gegen 20.30h zuhause. Gleich NaTALia in die Kälte stellen, dann gute Nacht Geschichte für Sven (bin heute dran). Einpacken, los.

Wegen des Windes wähle ich wieder meinen alten Spechtelplatz nahe des Waldrandes. Himmel ist gut Dunkel, astronomische Dämmerung bereits abgeschlossen. Uma hoch im NO, nach kurzer Anpassung bereits 3 Sterne im Kasten: wieder eine recht dunkle Nacht!

Heute per Post ein im Gebrauchtmarkt gefundenes Fernglas gekommen, durfte gleich mit. 8*56 für 35 Euro. Kein Spitzenglas (wie auch bei dem Preis), doch sehr ordentlich, bin was Ferngläser betrifft jedoch nicht verwöhnt. Lichtstark! Nach Montierungsausrichtung nehme ich es zur Hand. Grob Richtung OSO ein langgesteckter Schemen gut mit bloßem Auge:

 IKEYA-ZANG  – Komet - AND – (m3,2? – sbr? – 4Grad) GH 5,0
Paradeobjekt im neuen Fernglas!! Wow, bei 8-fach Schweif quer durch das GANZE GF! Kern etwas heller als kräftiges Halo, Helligkeitskontrast zu diesem aber nicht sonderlich hoch. Schweif an der Basis etwa 30, 35 Grad geöffnet, links heller ausgeprägt, deutlich zum Hintergrund abgegrenzt, dann vom Öffnungswinkel immer schmäler werdend, mehr wie eine sehr langgezogene Fahne. IZ neben einem auffällig hellem Stern.

Beim anpeilen kurz über

 M31 – GX - AND – (m3,4 – sbr13,5 – 189*62) GH 5,0
mit dem Fernglas gestolpert. Komet schon eine ganze Ecke entfernt. Gewohnt länglich-schräg im Blickfeld. Auffällig der „Farbton“-Unterschied zu IZ: Kometenlicht weis-kalt, GX wärmer, Tendenz zu orange-weislich. Beide Objekte längst nicht mehr gemeinsam im Blickfeld.

Das Glas in der Hand peile ich auf die Plejaden:

 M45 – OS – TAU – (m1,2 – sbr11,0 – 100*100) GH 5,2
Wow, ganz neue Perspektive. Da macht auch der ausgedehnte OS richtig spaß! Um den Haufen noch einiges an dunklem Himmel, 8, 9 markant helle Sterne, durch die Bank weis-bläulich, weitere 3, 4 Dutzend schwächere Sterne, von überwiegend weislich bis zart-gelb. Zum Vergleich dann

 M44 – OS – CNC – (m3,1 – sbr13,0 – 95*195) GH 5,6
die Krippe, entgegen der Kartenangabe für mich deutlich größer als M44, habe bei den Plejaden gedanklich den Kreis scheinbar zu eng gezogen. M44 sternreicher, inges. Deutlich wärmerer Farbcharakter, keine hellen Ausreißer, für mich der schönere OS.

Vor Virgo sollte - nun mit NaTALia - ein KS her: M53 in Coma Berenices. Brauche 15 bis 20 min für eine Messier-Objekt-Aufsuche, Frust/Schande!. Zunächst fast 5 Minuten, um mich festzulegen, welcher Stern nun Alpha Com ist, dann peile ich scheinbar etwas schräg, der Blick durch den Sucher zeigt einfach nicht die im Karkoschka gezeigte Sternengruppe. Ausschnittvergrößerung leider recht klein. Rühre rum, Rasenmähermethode, nichts. Schlampig nachgesehen, dachte M53 müsste im Sucher erkennbar sein, macht es nicht einfacher. Während der Suche plötzlich gleißendes Licht: Reflektion vom hellen Tubus blenden, kneife die Augen zu, Licht flackert, erlischt. Was war den das? Mann, war das ein Bolide? Leider den Rücken zugekehrt; wenn es einer war, dann aber gigantisch!! Suche weiter. Neu aufsetzen, von Alpa über Eta Boo: wieder nichts, 3., 4., 5. Fehlschlag. Will schon aufgeben, NEIN, muss gehen, geht dann auch, uff!

 M53 – KS – COM – (m7,7 – sbr12,0 – 14,4*14,4) GH 5,6
Über 48, 67, 120fach bis 160-fach vergrößert: nicht richtig aufgelöst, relativ groß, aber doch blass, Zentrum kaum heller als Randbereich, nur indirekt blitzt und blinkt es, aber nur matt. Rechts des Zentrums im KS ein einzelner Stern 13 Helligkeit direkt zu halten, sicherlich Vordergrundstern. Mit 60000 Lichtjahren ist der KS auch deutlich weiter entfernt als die Paradeobjekte M13 oder M3.

Hatte einen in etwa 1 Grad Entfernung benachbarten KS (NGC5053) notiert, jedoch keine Aufsuchkarte. Immer noch etwas genervt lasse ich es nach kurzer Suche aber sein. Eben nachgesehen: sbr 14,3 – ganz schön schwach, kein Wunder.

Kalt, sehr kalt! Bin aber gut eingepackt: Hemd, Pullunder, Fleece-Shirt, Jacke, Schaal, Mütze, Lange Unterhose, Warme Stiefel. Gott sei dank kaum Wind am Beobachtungsplatz.

Auch bei Virgo fällt heute der Einstieg schwer. Von letztem Jahr habe ich das „Aufsuch“-T in Erinnerung, eine markante Sternengruppe. Virgo beheimatet viele Sterne 7. / 8. Helligkeit, diese gut im Sucher auszumachen, stiften aber leicht Verwirrung. Erst nach 10 min von Beta Leo aus ist das T gefunden, kann jetzt mit den Ciel-Aufsuchkarten loslegen:

 M99  - GX – VIR - (m9,9 – sbr13,2 – 5,3*4,6’) GH 5,8
rundlich, nicht allzu hell, flächiges Zentrum. Versuche 25er, 18er dann sogar 10er Oku. Am oberen Halo-Rand bei 120-fach Vordergrundsternchen ca. Mag 13 erkennbar. Hohe Vergrößerung bringt leider keine Details, bleibt beim Flecken mit erkennbaren Helligkeitsverlauf + Außenkonturen

 M98  - GX – VIR - (m10,1– sbr13,6 – 9,4*2,3’) GH 5,8
für mich interessanter. Links etwas unterhalb der Aufsuch-T-Querbalkens. Schön länglich, langgezogene Zentralaufhellung, etwas mehr „unten“, da auf der Spitze im GF zu sehen, nicht ganz symmetrisch.

 NGC4216  - GX – VIR - (m10,0 – sbr12,8 – 7,8*1,8’) GH 5,8
knapp 2 Grad oberhalb, links versetzt oberhalb des Längsbalkens. Rundliches, helleres Zentrum in langgestreckten schmalem Halo, deutlicher / besser als M98!! Wo ist NGC4206? Steht auf meiner Karte, wegen der Vielzahl der GX’en habe ich auf Helligkeitsangaben verzichtet, macht es nun schwerer. Eben nachgesehen: sbr 14,1 – recht flau! Vor 2 Tagen wäre die GX gegangen, heute nicht sicher zu bestätigen, blickweiser Schemen kann auch Einbildung sein.

Jetzt kommt es Dick: GX’en im Multipack: auf den ersten Blick 5 GX’en:

 M84  - GX – VIR - (m19,1– sbr13,0 – 8,7*6,0’) GH 5,8
 M86  - GX – VIR - (m8,9– sbr13,2 – 9,8*6,3’) GH 5,8
 NGC4388  - GX – VIR - (m11,0– sbr13,0 – 5,6*1,5’) GH 5,8
 NGC4435  - GX – VIR - (m10,8– sbr12,5 – 3,0*2,2’) GH 5,8
 NGC4438  - GX – VIR - (m10,2– sbr13,6 – 8,5*3,0’) GH 5,8
M84 für mich kreisrund, helles, punktförmiges Zentrum, für mich die hellste GX der Gruppe. Zentralbereich bei M86 etwas größer, Flächig wäre aber übertrieben, Halo ausgedehnter, etwas länglich-oval. Links daneben, mit genannten GX ein gleichwinkliges Dreieck bildend NGC4388, blasser, langgezogen, edge-on?, kein ausgeprägtes Zentrum, Ausrichtung exakt parallel gedachter Linie M84 zu M86. Im GF oberhalb M86 noch NGC4138, ähnlich MGC4388, doch flauer. Unmittelbar re daneben eine kleinere, auffällig helle GX: NGC4435 mit punktförmigem Zentrum. Versuche verschiedene Vergrößerungen, bleibe dann bei 68-fach mit dem Bertele, das scheinbare GF von knapp 60 Grad macht spechteln komfortabel. Erkenne nun noch rechts neben M86

 NGC4402  - GX – VIR - (m11,8– sbr13,2 – 3,6*1,1’) GH 6,0
deutlich kleiner als der Bruder NGC4388 auf der anderen Seite der Messier-GXen, könnte sonst aber ein (zweieiiger) Zwilling sein.

Ein prüfender Blick den UMA-Kasten zeigte nunmehr 4 (5?) Sternchen, schätze etwa Mag 6!
Letztes Jahr war ich bei M86 „rechts abgebogen“ und Makarians GX-Kette gefolgt. Der Einstieg hierzu ist auch sehr gut mit

 NGC4473  - GX – VIR - (m10,2– sbr12,8 – 4,2*2,6’) GH 6,0
 NGC4477  - GX – VIR - (m10,4– sbr13,1 – 3,7*3,3’) GH 6,0
auszumachen, wobei hier schon über zwei kleinere, aber erkennbare GXen (NGC4461 und NGC4458) hinweggesprungen. NGC4473 von oben nach unten, NGC4477 von links nach rechts ausgerichtete breite Ovale. Relativ hohe Flächenhelligkeit, deutlich auszumachen. Zentren spürbar heller, für mich aber nicht punktförmig.

Verkneife mir der GX-Kette zu folgen, sonst schaffe ich die für mich neuen Virgo-Messier-GXen nicht, wie

 M87  - GX – VIR - (m8,6– sbr13,0 – 8,7*6,6’) GH 6,0
ähnlich groß wie M86, aber gradueller Helligkeitsverlauf vom hellen Zentrum zum rund-ovalen Halo. Nur zwei 18er GF oder etwa 1,6 Grad nach rechts oben zu

 M90  - GX – VIR - (m9,5– sbr13,4 – 9,9*4,4’) GH 6,0
eine der „besseren“ GXen: länglich-quer gelegen, kleine punktförmige Aufhellung im länglichen Zentralbereich, rechts des geografischen Zentrums der GX, dachte erst vielleicht Vordergrundstern? Bei 120fach immer noch unsicher, evtl.sehr aktive Zone im Zentrum? Weiter zu

 M89  - GX – VIR - (m9,8– sbr13,2 – 5,3*4,8’) GH 6,0
blasser, kleiner, wieder ein rundlicher Vertreter mit punktförmiger Zentralaufhellung.

Die Virgo-GXen sind doch nicht allzu klein, auch nicht zu dunkel, trotzdem (leider) sehr wenige Details – etwas schade! Liegt es an der Nacht von vor 2 Tagen unter noch besserem Himmel, oder sind die Coma-GXen einfach Detailreicher?

 M58  - GX – VIR - (m9,7– sbr13,1 – 6,0*4,8’) GH 6,0
macht da keine Ausnahme: breites Oval auf der Kante stehend, oberhalb eines markant helleren Sternes etwa 8. Helligkeit; flächige Zentralaufhellung. Ein gutes halbes Grad nach rechts Abwechslung mit

 NGC4564  - GX – VIR - (m11,1– sbr12,9 – 3,2*1,8’) GH 6,0
 NGC4568  - GX – VIR - (m10,8– sbr13,1 – 4,6*2,2’) GH 6,0
 NGC4567  - GX – VIR - (m11,3– sbr13,1 – 3,1*2,2’) GH 6,0
interessante 3er-Gruppe, NGC4568 und NGC4567: zwei längliche Ovale ohne markante Zentralaufhellung, jedoch sich visuell überlagernd, etwa einen 45-Grad-Winkel bildend, rechts unterhalb, nur ca. 10’ entfernt die 3. GX. Viel interessanter, als M-Objekte abhaken.

Es läutet Mitternacht, brrrr. Finger sind kalt, langsam kriecht die Kälte in alle Glieder. Notizen werden immer krakeliger, schreiben mit klammen Fingern fällt schwer. Wo kann man günstig Diktiergeräte besorgen? Wäre vielleicht die Lösung dieses Problems! Laufe auf der Stelle, Füße hoch, um warm zu werden. Zurück zum Oku (immer noch das 18er Berterle), zur 2GF entfernten nächsten Gruppe

 M59  - GX – VIR - (m9,6– sbr12,9 – 5,3*4,0’) GH 6,0
 M60  - GX – VIR - (m8,8– sbr12,9 – 7,6*6,2’) GH 6,0
 NGC4638  - GX – VIR - (m11,2– sbr12,3 – 2,4*1,7’) GH 6,0
letztgenannte merklich heller über gesamte (rel. kleine) Ausdehnung, länglich schmal, links auf halber Strecke der Linie M59 zu M60 zu erkennen. M59 rundlich, punktförmiges helles Zentrum, Halo blass; Gesamthelligkeit überwiegend im Zentrum vereint. M60 mit für mich mit deutlich mehr Flächenhelligkeit (im Widerspruch zur Ciel-Angabe), mehr flächiger Zentralbereich, fast rund, etwas asymmetrisch unten rechts. Ob der hohen Helligkeit versuche ich das 10er Oku: 120-fach. Ah! Eine zweite Helligkeitskonzentration, am unteren Rand von M60 mit eigenem Halo, wirkt auf den ersten Blick wie eine Ausbuchtung von M60 nach rechts unten. Wenn das nicht eine eigene GX ist! Freude ob der Abwechslung! Ciel bestätigt die Vermutung, handelt sich hier um  NGC4647  (m11,3– sbr13,2 – 2,9*2,3’)

Was ich kaum für möglich gehalten hätte – habe mich an GX’en richtiggehend satt gesehen! Naja, etwa 50 in 2 Nächten, ist vielleicht etwas viel. Meine Aufsuchkarte zeigt eine Edge-on-GX in Reichweite, nach den vielen flächigen GX will ich diese noch betrachten, und bereue dies nicht!

 NGC4762  - GX – VIR - (m10,3– sbr13,0 – 8,6*2,0’) GH 6,0 bildet mit
 NGC4754  - GX – VIR - (m10,6– sbr13,1 – 4,4*2,4’) GH 6,0
eine schöne 2er-Gruppe gut 2 Grad von M60. Zwei für mich genau übereinander stehende Feldsterne etwa gleicher Helligkeit (Mag 9 bis 10) fassen die von links unten nach rechts oben liegende GX in Kantenlage ein. Links knapp neben der GX ein weiteres Sternchen, nicht über Mag11. Sehenswerte Gruppe! NGC4762 überrascht mich positiv, für mich heute die schönste GX des Virgo-Haufens. Nehme mir viel Zeit, verschiedene Vergrößerungen. Hellerer länglicher Kern, ausgedehnt über einen Großteil der Hauptachse, nicht ganz gleichförmig, rechts etwas heller, knapp neben den „geografischen“ Zentrum. Das weckt die Lebensgeister! Kommt die Asymmetrie von Staubbändern? Leider nicht zu erkennen, aber auch bei 120-fach sehr interessant, endlich wieder mal Strukturen! In der Kombination wirkt dann auch NGC4754 reizvoll, für mich mehr rundlich (Widerspruch zu Ciel-Angabe) graduell abnehmende Helligkeit zur Halogrenze, unterhalb links (Mag 11) und rechts (Mag 10?) jeweils ein Fordergrundstern, deutlich weiter als die NGC4762-„Begleiter“ von der GX entfernt.

Schöner Abschluss für Virgo! Dürfte gegen 01.00h sein. Fühle mich nun entspannter, hatte mich scheinbar unbewusst unter Druck gesetzt, beeinträchtigte Ruhe und Gelassenheit. Anspannung fällt ab.

Der Blick schweift: Sternzeichen reihen sich aneinander: Perseus knapp über den Horizont, aber gut erkennbar, Auriga, Gemini mit Jupiter im unteren Bereich, Cancer – mit der Krippe als deutliche helle Zone, nicht nur ein Fleck, etwas granulär wirkend - , Leo schon absteigend, Coma-Dreieck (schwer auszumachen ob der Sternenvielzahl), Bootes (nicht mehr liegend, schon teilweise aufgerichtet), Corona Borealis, Herkules und Lyra tief im NO. Sogar Deneb in Cygnus ist schon zu sehen. Sommersternbilder bei frostigen Temperaturen!. Horizontsicht ist deutlich besser geworden. Corvus ganz deutlich hell im Süden, daneben der unterer Hydra-Bereich. Na? Gelegenheit für

 M68  - KS – HYA - (m8,2– sbr13,0 – 9,8*9,8’) GH 5,0
entspannt sucht sich besser: auf Anhieb gefunden um gleich im Oku, trotz 18er Bertele (wechseln vergessen). Über 120fach bis 160-fach. Werde mit mattem blinzeln belohnt – nicht ganz aufgelöst, Außenzonen aber doch. Zentrum kaum heller als Außenbereiche. Heller Stern (Mag 6?) in der Nähe hatte aufsuchen vereinfacht.

Karkoschka in der Hand lese ich von M104, der Sombreo GX, von Delta Crv ausgehend brauche ich etwas Zeit zum Hinhangeln. Mit den selbstgedruckten Aufsuchkarten tue ich mich leichter als mit den Karkoschka-Seiten.

 M104  - GX – VIR - (m8,0– sbr11,6 – 8,6*4,2’) GH 5,8
huch, war schon wieder in Virgo! Sehe ich erst eben. Links im GF eine markante leicht gebogene Sternenkette aus 6 bis 8 Komponenten, notierte etwa Mag8 (tatsächlich Mag 9/10), am unteren Ende 3 Sterne nebeneinander. GX liegt quer im GF, heller, schmaler Zentralbereich, dieser der Länge nach unterbrochen, GX unten hell, dunklere Zone, darüber kleine etwas hellere „Kappe“. Entziffern der Notiz schwierig, gerade noch möglich! Reizvolle GX heute auch noch bei 120-fach.

Müdigkeit und Kälte machen zu schaffen, M104 werde ich später sicherlich nochmals ausgiebiger betrachten, entsprechend würdigen. Habe nun noch eine GX im Sinn, Gelegenheiten hierfür doch selten! Gamma und Pi Hya sind gut mit bloßem Auge zu erkennen, sonst aber kein weiterer Stern. Tiefe Luftschichten „filtern“ doch kräftig. Mit dem Auge am Sucher geht es recht gut. Im Karkoschka als Hell eingezeichnete Sterne sind bei 8-fach erkennbar, dies reicht zur Orientierung. Im Zielbereich die GX gleich im Okular:

 M83  - GX – HYA - (m7,5– sbr12,8 – 13,1*12,2’) GH 4,5
ausgedehnte GX, bildet mit 2 Sternen ein rechtwinkliges Dreieck, kleines helleres rundes Zentrum, keine Details erkennbar.

Hmm ... noch ein echtes Highlight zum Schluß. Mein Lieblings-KS:

 M3  - KS – CVN - (m6,4– sbr11,0 – 18,6*18,6’) GH 6,0
hell, und wie hell!! Schon im Sucher nicht zu übersehen. Im Oku eine Schau! Ho, Ho. Ho!!!!! Brummel ich vor mich hin. Müdigkeit und Kälte wie weggezaubert. Nachführung einschalten: 120-fach. Wunderbar in den Randbereichen aufgelöst, Hintergrund fast richtig Schwarz. Sterne wie Glitzerstaub auf Samt. Zentrum wie ein Ball aus Quarzsand. Ein Mag 8-Stern in der Nähe dient als Fokussierhilfe. Richtig spannend: rausdrehen, optimal fokussieren, zurückdrehen und ... jo, jo!!! 160-fach: mehr aufgelöst, Sternchen immer noch punktförmig, wir aus Nadelspitzen, es prasselt nur so!!! 240fach: größer (was sonst), ähnlich aufgelöst, Sternchen weniger glanzvoll, keine echter Gewinn. M3 ist immer einen Besuch wert, richtig Toll nach längerer Abstinenz.

Puh, Kälte und Müdigkeit kehren doppelt zurück. Einpacken, heimfahren. Vor’m ins Bett gehen 70 Liegestütze, das pumpt warmes Blut in Hände und Füße.

Viele Grüße

Achim
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p.s. wieder nur 5 Stunden geschlafen, solange der Bericht nicht geschrieben ist, geistern mir lauter GX’en durch die Gehirnwindungen. Uff, jetzt geschafft!!
p.p.s. bitte nicht steinigen: so 3, 4 bewölkte Tage wären jetzt nicht schlecht, ausschlafen ohne etwas zu versäumen, noch so eine Nacht stehe ich nicht durch!!! Wenn man es sich nur aussuchen könnte!

Na? Hat es jemand bis hier ausgehalten: Respekt!!!