Bericht
vom 10.09.2004; 21.30h - 03.00h
Ausrüstung: Newton-Teleskop, Öffnung 506mm,
Brennweite 2385mm, (f/4,7) Ursus
Dobsonmontierung
verwendete Okulare: 27mm Panoptik ; 13mm Nagler Typ1, 9mm
Nagler Typ6, 5mm Nagler Typ6,
Ort: Teleskoptreffen AIP, Bayr. Wald bei
Mittelfirmansreuth, 1139 m üNN
Temperatur: 22.00h ca. 15 C ; 03.00 ca. 6 C
(geschätzt)
Seeing: zunächst mäßig, zwischen
00.00h und 02.00h brauchbar
Wetter: Tags sonnig und klar, wolkenlos
Beobachtete Objekte:
Kugelsternhaufen
(GC): M15, NGC7660
Galaxien
(GX): NGC7331, NGC7335, NGC7340, M101, NGC70, NGC71, NGC67,
NGC76,
NGC72A, NGC69, NGC68, NGC67, NGC891, M33, NGC253, NGC777, NGC778,
NGC783, NGC785
Planetare
Nebel: NGC6543
Gasnebel:
M17, M20, NGC281
Juhu
- ich fahre zum AIP! Der Wetterbericht verheißt eine klare Nacht
vom
Freitag auf Samstag, bevor es mit dem Sommer schluß zu sein
scheint.
Bei der Wahl zwischen BTM und AIP entscheide ich mich für
letzteres,
liebe Internetbekannte und -Freunde kommen dort hin, so kann ich diese
persönlich kennenlernen. Auch bin ich auf den Platz und vor allem
den
Himmel hoch im Bayrischen Wald an der Tschechischen Grenze gespannt.
Ich wollte gegen 14.00h losfahren, dank kurzfristiger Besprechungen
wird es 16.00h. 3 Stunden dauert die Fahrt, es sind 290km zu
bewältigen.
Die Sonne steht sehr tief, als ich
ankomme. Der Platz
selbst ist beeindrucken - direkt auf einer Anhöhe (eigentlich
Bergsitze) gelegen, vom 1139m fast direkt am Gipfelkreuz hat man freien
Blick von SO über S bis W, nach N und O stehen im Hintergrund
Bäume. In
Südlicher Richtung ein prächtiges Panorama - der Blick frei
über
niedrigere Hügel und den Donaugrund bis in die Alpen,
hervorstechend
das Watzmannmassiv und andere hohe Bergzüge. Schnell in der
einsetzenden Dämmerung Zelt aufbauen, dann ab zum Fachvortrag
über die
Cassini-Mission in einem Berggasthof mit Pension, ca. 250 m Strecke und
50m Höhe entfernt. Danach ging es ans spechteln. Die Stimmung
unter den
Teilnehmern ist super, mit Winni, MikeW, StephanPsy Gerd "Rohrpecht"
sind ein paar Albis da, MaryAnne, Rudi von den TALinaner, Walter von
den Schnackern um jene zu nennen, deren Name mir spontan einfallen.
Durch die Bank alles liebenswerte Menschen.
Schon beim
Spaziergang von der Wirtschaft zurück zum Platz leuchtet über
uns das
Milchstraßenband. Nach NW dämmert es noch. Gegen Süden
sieht man die
Lichter einer Vielzahl von Dörfern, die von der exponierten Stelle
überblickbar sind. Wegen der großen Entfernungen nicht
wirklich
störend, doch eine komplett dunkler Rundumsicht bleibt uns
verwehrt.
MaryAnne und Walter sind noch am Aufbauen, da erst spät
angekommen.
Ganz entspannt und gemütlich werden erste Objekte eingestellt.
Leider
ist es zum Horizont hin etwas dunstig, so daß tiefe Objekte nicht
ihr
ganzes Potential ausschöpfen können. Trotzdem peile ich erst
in den
tiefstehenden Schützen. Ich habe nur wenige Aufzeichnungen
gemacht, so
daß meine Objektliste ein paar Lücken aufweist, auch habe
ich nur
wenige Details aufgezeichnet, mal sehen, was ich aus dem
Gedächtnis
noch rekonstruiere. Dunkel wird es, immer besser. Schon gegen 21.30h
erkennen wir gemeinsam Sterne bis Mag 6.0, eine Stunde später dann
gar
bis 6.5. Meine Helligkeitsangaben hinter den Objektdaten sind eine
subjektive Einschätzung, die sich an der max.
Grenzgröße und der Dunst
bzw. Streulichtsituation im Beobachtungsgebiet orientiert.
Ungewohnt
für mich: mein URSUS ist die größte Röhre am
Platz. Dies lockt immer
wieder Teleskopfreunde an, um mitzusehen bzw. um
Beobachtungswünsche
erfüllt zu bekommen. Gerne erfülle ich diese, die Nacht ist
ja lang,
die Anzahl der Sternenfreunde sehr überschaubar, da bleibt noch
reichlich Luft für eingene Wünsche. Ich beginne mit
M17 -
GN - SAG - (mag 6,0 - sbr 13,0; 11,0 * 11,0') GH 5,6
Man
ist der hell! So etwas von deutlich! Scharf abgegrenzt der helle
gebogene Hals, an der Hell/Dunkelgrenze zwei markant helle Sterne, ca.
Mag 10. Auch ein Augenstern mit geschätzten Mag 14 ist gut
erkennbar,
ein weiterer, ca. Mag 12 an der Schnabelspitze. . Im
Schwanenkörper
Details satt - eine Augenweide. Auch vor den Kopf ist noch ein
weiterer, schwächerer Nebelkleks mit zarten Strukturen erkennbar.
Hinter dem Schwankörper ein weiter ca 150 Grad Nebelbogen in einer
flächigen, schwächeren Aufhellung. Im 19er Panoptik bei
125-fach noch
gut zu überblicken. Schon ohne Filter eine Schau, noch besser im
OIII.
Nur wenige Objekte im Schützen
werden besucht, der unter "Normalbedingungen" nicht so deutliche
Trifidnebel ist hier dabei.
M20 -
GN - SAG - (mag 6,3 - sbr 13,0; 28,0 * 28,0') GH 5,6
Die
Teilung des Nebels durch Staubbänder ist gut, ohne Mühen auf
Anhieb
erkennbar, auch ohne OIII. Viele Feldsterne in der Region, kein Wunder,
da der Rebel Richtung galaktisches Zentrum gelegen ist. Der Nebel steht
recht niedrig, dort ist das Seeing leider so, daß nur bis zum
13er Oku
eine sinnvolle Vergrößerung möglich ist.
Das Milchstraßenband
ist so hell, wie ich es noch nie bewußt gesehen habe, deutlich
durch
Staubbänder geteilt, ja strukturiert. Sternbilder in diesen
Regionen
kann ich meist erst auf den 2. Blick identifizieren ob der Fülle
an
Einzelsternen. Ich peile höher in PEG, zur bekannten GX
NGC7331 -
GX - PEG - (mag 9,5 - sbr 13,3; 10,2 * 4,2') GH 6,5
die
GX steht fast auf der Kante im GF, länglich, etwa 3:1. Längs
der
Hauptache auf der östlichen Seite der Halobereich neben dem hellen
Zentralbereich, der wie eine Katzeniris geformt erscheint der Halo
etwas blasser, aber etwas unruhig, fast granulär wirkend. Nach
oben der
Halo etwas weiter gezogen. Vor dem Zentrum, am Halorand ein
Vordergrundstern nahe der Auflösungsgrenze, Mag 15; sehenswert. In
unmittelbarer Nähe zwei kleinere GX'en, die ohne Suchen ins Auge
fallen:
NGC7335 -
GX - PEG - (mag 13,4 - sbr 12,9; 1,3 * 0,6') GH 6,5
NGC7340 - GX - PEG - (mag 13,7 - sbr 12,9; 0,9 *
0,6') GH 6,5
Zwischen
der linsenförmigen GX 7335 mit deutlichem Kern und allmählich
auslaufenden Halo und NGC7331 ein Lichtfünkchen an der
Wahrnehmungsgrenze. Die GX etwa auf 5h vom Zentrum 7331 aus gesehen.
NGC7340 etwa doppelt so weit von 7331 entfernt, mehr rundlich, Halo nur
schwach ausgeprägt.
Stephans Quintett steht in der
Nähe, das
StephanPys im Ursus sehen will. Im Zielgebiet fallen zunächst
sicherlich 8 bis 10 Vordergrundsternchen auf, ähnlich helle
Vertreter
der 13er Liga.
NGC7320 - GX - PEG - (mag 12,6 - sbr 13,5; 2,3 *
1,4') GH 6,5
Als
blasse, klassisch-linsenförmig ausmachbar. Innerhalb des Halo, in
Richtung Hauptachse knapp neben dem GX-Zentrum ein Vordergrundstern.
Ausrichtung von 2h nach 8h. Etwas mehr waagrecht die Doppel-GX
NGC7318A -
GX - PEG - (mag 13,4 - sbr 13,0; 1,2 * 1,0') GH 6,5
NGC7318B -
GX - PEG - (mag 13,1 - sbr 13,9; 1,6 * 1,1') GH 6,5
Für
mich zusammenhängend. Lediglich zwei dicht beieinanderstehende
blasse
Zentralbereiche deuten auf eine Doppel-GX. Insgesamt deutlicher als bei
der letzten Beobachtung vor ca. 4 Wochen.
NGC7317 - GX - PEG - (mag 13,6 - sbr 13,8; 0,7 *
0,6') GH 6,5
Rundlich,
mit zartem Halo, Zentrum etwas kräftiger mit schnell abfallender
Helligkeit, die kleinste GX der Gruppe. Für mich heute aber
eindeutig
auszumachen, mit Geduld auch direkt.
NGC7319 -
GX - PEG - (mag 13,1 - sbr 13,8; 1,4 * 1,1') GH 6,5
Nach
meinem Empfinden ist die Flächenhelligkeit dieser für mich
als breite
Ellipse erkennbaren GX geringer als die angegebenen Mag 13,8, dies
liegt sicher daran, daß ein größerer Teil der
Helligkeit auf das
rundliche Zentrum vereinigt ist.
Beobachtet wurde überwiegend
mit dem 19er Panoptik und dem 13 Nagler.
Nebenan
wird vom Farbeidruck beim Katzenaugennebel geschwärmt, das will
ich
auch sehen, mit freundlicher Unterstützung ist dieser auch schnell
eingestellt
NGC6543 - PN - DRA - (mag 8,3 - sbr 5.0;
0,4*0,3') GH 6,5
im
Sucher ein helles, stellar wirkendes Objekt mit
grü-bläulichen
Charkter. Dann wird vergrößert bis 265-fach. Wow, der nur
etwas 1/3
verglichen zu M57 kleine PN ist wirklich hell, fast schon blendend. Die
gesamte Fläche ist aufgehellt, im Randbereich etwas stärker.
Trotzdem
ist der Zentralstern deutlich, dank besser werdendem Seeing auch noch
punktförmig sehbar. Ich scheine eine Schwäche im Farbsehen am
Teleskop
zu haben, ein Sternefreund spricht von fast Kitschig-türkis,
während
ich selber nur einen schwachen Farbeindruck habe.
Rundum ist
sind immer wieder erstaunte und auch begeisterte Äußerungen
zu hören,
ich bin nicht der einzige, der solch einen Himmel nicht gewohnt ist.
Mike nebenan hatte eine GC in Aquila eingestellt und fragt mich, ob ich
diesen im 20er auflösen kann. Nach etwas suchen ist dieser
gefunden:
NGC6760 - GC - AQL - (mag 9,1 - sbr 10,7; 2,4 *
2,4') GH 6,2
in
einer sternenreichen Region gelegen, ist der GC bei 183-fach recht
flächig und deutlich erkennbar. Er erscheint mir nicht ganz
symetrisch,
nach SO ist auf einem ca. 60 Grad Segment sind die
Außenbereichsterne
stärker massiert. Das Zentrum selbst nur morderat heller. Seeing
läßt
max. 265-fache Vergrößerung zu, auch da nur grieselig, noch
nicht
aufgelöst.
Der Blick schweift wieder - tief
nach NO liegt UMA im Blick, kurz peile ich dorthin.
M101 -
GX - UMA (mag 7,9 - 14,9; 28,5 * 28,3) GH 6,0)
Der
Himmel ist gut genug, daß die GX auch im 106mm Sucher als
flächige
Aufhellung eindeutig erkennbar ist. Kurz mit dem 26er Panoptik zeigen
sich Spiralarme mit Lichtknoten und einigen Vordergrundsternchen. Bei
deutlich höheren Stand will ich die GX besser würdigen, als
nur in
diesem kurzen Abstecher.
Ich hatte mir vor 3 Tagen zwei
Aufsuchkarten für kleine, lichtschwache GX'en ausgedruckt, eine
dieser
Karten will ich nun nutzen, in der Region nahe Alpha AND, also nahe der
linken oberern Ecke des Pegasusvierecks. Eine Karte mit ca. 6 mal 4
Grad dient als Starhophilfe, ein kleinere Ausschnitt von 0,8 * 0,6 Grad
zur Feinorientierung. Ich brauche sicherlich 5min bis ins Zielgebiet,
da mir Anfangs die Kartenorientierung nicht klar war. einmal angekommen
wird es wesentlich leichter als erwartet - es geht nichts über
einen
dunklen Himmel - der Ausspruch bestätigt sich wieder aufs
deutlichste!
Ich beobachte bei 265-fach im 9er Nagler, und kann ein ganzes Nest von
GX'en auf einen Blick übersehen. Zuächst fallen 3 besonders
auf:
NGC
70 - GX - AND - (mag 13,5 - sbr 13,9;
1,6 * 1,4') GH 6,5
NGC
71 - GX - AND - (mag 13,2 -
sbr 13,4; 1,5 * 1,2') GH 6,5
NGC
68 - GX - AND - (mag 12,9 -
sbr 14,2; 1,2 * 1,1') GH 6,5
dicht
beieinander stehend sehe ich die relativ kleinen, rundlichen,
spürbare
helleren Kerne der GX'en auf Anhieb. Dies bilden ein gleichwinkliges
Dreieck mit ca. 1 1/2 Bogenminuten Kantenlänge. Die Halos der GXen
fließen fast ineinander über. NGC70 mit dem deutlichsten,
breitovalem
Halo, da hier die Helligkeitsabnahme moderater ausgeprägt ist. Bei
NGC71 und noch mehr NGC68 wird der Halobereich schnell sehr blass, um
auf den niedrigen Niveau zu verharren. Für die Halobeobachtungen
nehme
ich mir etwas Zeit. Dank der relativ hohen Vergrößerung kann
ich die
GX-Kerne gut von gut einer Handvoll Vordergrundsterne in der Region
unterscheiden, in NGC 70 ein Mag 13 heller Stern, ebenso wie in
NGC86-Halo, In NGC70 zwei ca. Mag14 Vertreter. Längst schon
registriert, aber nun erst konzentriert beobachtet südlich des
Tripletts drei weitere GX'en
NGC
72 - GX - AND - (mag 13,5 -
sbr 13,3; 1,1 * 0,9') GH 6,5
NGC
72A - GX - AND - (mag 14,7 -
sbr 12,0; 0,3 * 0,3') GH 6,5
NGC
69 - GX - AND (mag 14,8 - sbr
14,2; 0,5 * 0,3') GH 6,5
Erstere
ähnlich groß wie NGC70, doch mit etwas anderem Charakter.
Der
Zentralbereich hier deutlich länglich, von einem rundlichen Halo
eingeschlossen. Nur ca. 1 Bogenminute O die recht kleine GX NGC72 A.
Ohne zu wissen, daß es sich hier um eine GX handelt, hätte
ich diese
ebenso wie zwei Lichtfünkchen, welche die GX einfassen als
Vordergrundstern interpretiert. Bei 265-fach auf die GX konzentriert
der gleichmäßig flächighelle Charkter erkennbar, kein
Halobereich
ausmachbar. NGC69, 1 1/2 Bogenminuten nach O erscheint mir ganz
ähnlich, der lt. Karte längliche Halo ist nur sehr schwer
für mich zu
sehen. Bezüglich der Sichtung von NGC74 war ich mir nach den
Aufzeichungen relativ sicher, die Daten mit Gesamthelligkeit von
Mag16,0 wecken nun Zweifel und irritieren mich, ich dachte eine sehr
kleine, 3:1 linsenförmige Aufhellung gesehen zu haben. Doch bei
Mag
16,0 Gesamthelligkeit? Noch eine GX betrachte ich, mit 20'
NGC
76 - GX - AND - (mag 13,0 -
sbr 12,7; 1,0 * 0,9') GH 6,5
hier richtig weit entfernt. Deutlich
erkennbar, mir markantem Vordergrundstern (Mag 12 bis 13) am SW Rand
des rundlichen Halo
Neben
an sind ständig ohhs! und ahhs! zu hören, da werde ich
neugierig.
NGC891 ist die Quelle der Begeisterung ,die GX stelle ich dann auch bei
mir ein.
NGC
891 - AND - (mag 9,9 - sbr
13,6; 13,1 * 2,8') GH 6,5
Wow
- was für eine Spindel! Schon im 27 Panoptik deulich erkennbar mit
Staubband, welches mit steigender Vergrößerung auch immer
deutlicher
hervortritt. Im 9er bei 265fach fast quer durchs gesamte Gesichtsfeld -
genuß pur! Wunderschön die Teilung des spürbar helleren
Zentralbereichs, auch der Halo wird unterteilt, weniger scharf,
vielmehr wirkt es hier mehr "gemottelt". Markant zwei
Vordergrundsterne: einer an der S spitze des Halos, der andere,
deutlich hellere SO des Zentrums am Halorand. Ich hatte mit Karkoschka
eingestellt und nicht auf GX'en in der Region geachtet, so ist mir ein
GX-Nest um NGC911 durch die Lappen gegangen. Um der Wahrheit die Ehre
zu geben, ich konnte auch gut eine Fuzzelpause vertragen ;)
Wieder
schweift der Blick, der Sagittarius ist nun untergegangen, Capricon
schickt sich an, den Platz im Süden zu besetzen. Die
Milchstraße nach
wie vor hell. Diese Nacht sehen wir auffällig viele
Sternschnuppen, z.
T. recht hell. Von der Besten habe ich nur den Schluß gesehen.
Hier war
ein Brocken zerbrochen und hatte teilweise zwei Bahnen an den Himmel
geschrieben!
Was nun? etwas richtig großes,
M33 -
GX - TRI - (mag 5,7 - sbr 14,2; 69 * 42') GH 6,5
mit
bloßen Auge konnte ich die GX nicht ausmachen, das irritiert mich
nun,
da doch Feldsterne bis Mag 6,5 erkennbar waren. Wie auch immer,
deutlich im Sucher, im 27er bei 88-fach dann schlichtweg supergut.
Für
mich mit deutlich erkennbarer Spiralstruktur, in der Längsachse
Gesichtsfeldfüllend, scheinbar gerade so überblickbar, nach
den
Größenangaben habe ich jedoch einen Teil des Halobereichs
nicht mehr
übersehen können, was mir so nicht aufgefallen war. Im OIII
Filter ist
die GX kaum schwächer, die Spiralstruktur noch klar vorhanden,
jedoch
meine ich mit einigen knotigen Bereichen mehr. Auffällig eine nun
sehr
deutlich helle OIII-Region am äußeren Ende eines Spiralarms,
nicht weit
von einem helleren Vordergrundstern erkennbar. Leider kenne ich die
NGC-Katalognummer nicht, vielleicht kann hier jemand aushelfen?
Ein weiteres Paradeobjekt,
NGC253 -
GX - SCU - (mag7,2 - sbr 12,7; 26,4 * 6,0) GH 5,0
,die
bekannte GX im Bildhauer, steht tief gen SSO. Dort verschlechtert Dunst
leider die Transparenz spürbar. Ich betrachte nur kurz und will es
zur
Kulmination nochmals versuchen. Ein Fehler, da es dunstiger wurde und
dann Cirren beobachten verhinderte. Die Größenangaben lassen
eine
Edge-on Superspindel vermuten, dem ist nicht so! Vielmehr zeigt sich
die GX "nur" nahe der Kantenlage. In der Nacht waren SpiralArme als
solche nicht erkennbar, doch aber Straubstrukturen, welche den Halo
knotig-grieselig erscheinen ließen, auch vor dem
länglich-ovalem
Zentalbereich. Der Himmelshintergrund war etwas aufgehellt, der
Kontrast nicht so wie erhofft. Längeres Verweilen hätte sich
trotzdem
gelohnt. Nun bleibt nur die Hoffnung, in absehbarer Zeit ähnliche
oder
bessere Bedingungen vorzufinden.
Ich kann es nicht leugnen,
bin etwas müde, nicht mehr sehr konzentriert. Ab und an kommen
wieder
Mitspechtler, ich sehe auch zwischendurch bei Mike, Winni und Gerd
durch die Röhren, zwanglos, entspannt. Wenn man mal eine Frage
hat, ist
vor allem der Rohrspecht eine Quelle des wissens. Nach etwas "leerlauf"
raffe ich mich zu einem für mich neuen Objekt
NGC281 - GN - CAS - (mag 7,4 - sbr 14,5; 35 *
35) GH 6,5
in
der Cassiopeia auf. Viele Feldsterne machen das Aufsuchen nicht ganz
einfach, ohne Filter ist der Nebel dann auch nur schwer erkennbar, mit
OIII dann aber beeindruckend! Von der Gesamtform fast kreisrund mit
einem dunklen Tortenegment zum GN Zentrum hin. Markant klare
Abgrenzungen des Nebels zu den dunkelbereichen, wirklich toll! Im 19er
Panoptik ganz übersehbar, im 9er dann nur noch Ausschnittsweise.
Im
Nebel selbst ein Bereich mit Feldsternmassierung, überweigend
Mag10-Komponenten.
Das Gelände ist nicht eben,
leicht
abschüssig. Der Boden besteht zum Großteil aus Bergwiese,
aus der
teilweise auch einige Felsen fast eben herausragen. Stellenweise etwas
buckelig. Als ich die Leiter mit Okularbrett unachtsam auf die Seite
stelle, kippt dies um, mist! Mit zwei Ausnahmen bleiben die Okus in den
Löchern des Brettes, auch den Ausreißern ist nichts
passiert, uff!
Filter und Okularkappen sammele ich mit Hilfe im Rotlicht wieder ein.
Unachtsamkeit wird bestraft, das merke ich erst später, als ich
einiges
später (gegen 03.00h) den OIII-Filter einsetzen will, das Glas ist
aus
der Metallfassung heraus, ein Stück ist abgebrochen.
Gegen
02.15 sind gen W Cirren deutlich zu sehen, ich peile nach WSW ins
Triangulum, dort warten wieder kleinere GX'en aufs beobachtet werden.
Im Zweierpack wird dies getan. Innerhalb der Dreiecks, nur 2 1/2 Grad
von der Spitze, d.h. AlphaTRI das erste Pärchen mit
NGC777 -
GX - TRI - (mag11,4 - sbr 13,2; 2,8 * 2,2) GH 6,5
NGC778 -
GX - TRI - (mag13,2 - sbr 12,5; 1,1 * 0,5) GH 6,5
Erstere,
NGC777 klar Linsenförmig mit hellem, flächigem Zentrum und
kontinuierlicher Helligkeitsabnahe zum Halorand hin. S davon (im Oku
dank Newton oberhalb) die deutlich längliche, etwa 2,5:1 GX
NGC778, auf
beiden seiten von 3er Sternengruppen eingerahmt. Westtlich ein entwas
weiters stark stumpfes Dreieck bildend, östlich ein fast
gleichseitiges. Im Halo hin zu NGC777 ein Vordergrundstern,
geschätze
Mag 12,5.
Ein halbes Grad westlich die GXen
NGC783 -
GX - TRI - (mag12,1 - sbr 12,9; 1,6 * 1,4) GH 6,5
NGC785 - GX - TRI - (mag14,0 - sbr 14,3; 1,5 *
1,3) GH 6,5
erstere
richtig interessant! Ich meine, eine Spiralstruktur mit zwei Armen
erkannt zu haben. Wegen zweier Vordergundsterne (ca. Mag 13 und 14?)
innerhalb des Halos bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob es evtl.
nicht nur Lichtknoten waren. Auf jeden fall sehenswert. NGC785 ca. 8'
nach SO im Vergleich sehr lichtschwach. Diese GX mit ovalem
kräftigerem
Zentrum, für mich kaum ein Halo auszumachen. Eine nach N gebogene
4er
(ca. 14,5, 12, 13, 14) Sternenkette bildet eine Brücke zwischen
den
GXen. Nochmals nach O wären mit NGC789 und NGC798 nochmals 2 GXen
gewesen, diese habe ich ausgelassen.
Über das eine oder andere
Objekt später habe ich keine Aufzeichnungen mehr gemacht. Wir
wollten
noch Saturn abwarten, doch die Bäume gen O und N haben dies erst
nicht
zugelassen, ähnliches gilt für Orion. Dank Mikes Spende haben
wir und
dann auf den Rotweinnebel konzentriert, und diesem das eine oder andere
Detail entlockt. Gegen 04.00h bin ich ins Zelt gekrabbelt, nicht in den
Schlafsack, den hatte ich vergessen. Dank Deckenspenden konnte ich
trotzdem etwas schlafen, mehr als 2 bis 3 unruhige Stunden sind es aber
nicht geworden.
Morgens noch angeregtes Plaudern und
Späße
machen, Vorträge in der Wirtschaft und Bilderansehen. Der
Wetterbericht
hatte leider recht. Um 07.30h war es noch schwach bewölkt, um
09.30h
zugezogen, um 11.00h leichter Niesel, der sich wieder legte. Aber keine
Aussicht auf eine zweite Sternennacht. So bin ich gegen 15.00h wieder
heimgefahren.
Vielen Dank an die Ausrichter und
auch an all die
netten, sympatischen Menschen mit denen ich meine Passion teilen
konnte. Ein für mich tolles Astronomietreffen.
Achim
>
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