Bericht vom 14/15.01.2007; 19.50h – 00.40h
Ausrüstung: Newton-Teleskop, Öffnung 506mm, Brennweite 2385mm, (f/4,7) Ursus
Dobsonmontierung

verwendete Okulare: 26mm Nagler Typ4 ; 17mm Nagler Typ 4; 13mm Nagler Typ1, 9mm Nagler Typ6, 7mm Nagler Typ6, 5mm Nagler Typ 6
Ort: freies Feld gut 1km außerhalb Losauchrach, ca 400m ÜNN
Temperatur: 19.50h 0 C ; 00.50h -2 C
Seeing: 2 -


Wetter: tags heiter, nachmittags vermehrt wolkig, abends aufklarend

Beobachtete Objekte:
Galaxien:
Aries: NGC772, NGC770
Cetus: NGC1055
Lepus: NGC1832
Canis Major: PGC18858
Urs Major: NGC2841, NGC2684, NGC2684A, NGC2688, NGC2681
Planetarische Nebel: PNG215.5-30.8 A 7, NGC2359, NGC2371/72
Quasare: PG0117+21; PKS0215+015; QSO0846+51W1
Gasnebel: M42, M43
Offene Sternhaufen: NGC2360
Planeten: Saturn

Ende Dezember hatte ich mich auf Beobachtungen zum nächsten Neumond vorbereitet – man ist ja Optimist. Und tatsächlich ergab sich gleich zum Beginn eine Beobachtungschance – einem Zwischenhoch sei Dank.

Nachmittags war Wandern mit Siliva angesagt, dann hatte ich mit einem astronomisch interessierten Nachbarn mit McNaught unser Glück versucht. Es gab wenig Wolken, Horizontnah jedoch einige Schleier. Trotz Fernglas und viel Geduld (von 16.25 bis 17.15h waren wir auf der Lauer gelegen) konnten wir partout nichts ausmachen. Nach Helligkeitsangaben von mag-4 für mich unverständlich – war aber so.

Um 19.25 fahre ich los, Temperatur in der Siedlung +2, im Talgrund –1, am Beobachtungsplatz 0 Celsius. Kleine Modifikation an Ursus: für die Spiegelzelle habe ich einen neuen Streulichtschutz gebastelt, statt Strech-Stoff kommt nun 5mm Isomatte zum Einsatz, 60cm breit. Die Truss-Stangen wurde mit schwarzen Fliess abgeklebt, um noch besser Streulicht vorzubeugen.

Am Platz angekommen wird zügig aufgebaut, dann im Anglerstuhl der Himmel betrachtet. Dominierendes Sternbild ist Orion, der aus SO kommend sich anschickt den Süden zu erobern. Pegasus steht hoch, hatte kulminiert und steigt gen O ab. Noch ist von Leo nichts auszumachen, der Kopf ist in der Aufhellung des Nürnberger Ballungsraums ‚abgesoffen’.

Die Justage hat gezeigt: das Seeing ist nicht schlecht. Zur Bestätigung wird ganz kurz ins Trapez des Orionnebels gepeilt: Im 17er Oku kann ich die E- und F-Komponente ausmachen, trotz der relativ geringen Höhe. Eindeutig überdurchschnittlich! Da kann ich mein Glück bei Objekten meiner Quasarliste wagen. In Pisces und Cetus steht jeweils ein QSO. Ich steige Beta Ari ein, dort in unmittelbarer Nähe ist eine GX, die ich mir näher ansehen wollte:

NGC772 - GX - ARI (mag 10,3 – 13,9; 7,5 * 4,3’) GH 5,6
NGC770 - GX - ARI (mag 12,9 – 12,9; 1,1 * 0,8’) GH 5,6
NGC772 ein relativ großes Objekt, grob ovale Außenkontur mit flächigem rundlichem Zentralbereich, Richtung W mit länglichem Fortsatz, insgesamt leicht unruhig. Nur 4’ oberhalb nach 1h eine helle, kleine Kondensation: NGC770; dank recht hoher Flächenhelligkeit sofort direkt auszumachen, leicht oval mit Hauptachse Richtung NGC772.

Mit dem Auge am Sucher-Newton beginnt der Starhop Richtung Quasar. Zurück zu Beta Ari, dann sind gut 10 Grad zu überwinden. Von Gruppe zu Gruppe geht es voran. Bei den hellen (jeweils um mag 5.5), relativ dicht beieinander stehenden Sternenpaar 93PSC und 94PSC angekommen ist es nicht mehr weit. An einer Y-förmigen Sternengruppe angekommen braucht es 3 oder 4 Anläufe, bis ich im Zielgebiet bin.

PG0117+21 – QSO – PSC (mag 16,0) GH 5,8
Auch hier hilft eine markante, angenehm helle Sternengruppe aus 5 Mitgliedern, grob wie ein spitzwinkliges Dreieck. 3 Sterne bilden die Basis-Line, etwa von 11h nach 5h im GF liegend, die Distanz zwischen den beiden äußeren dürfte 5’ betragen. Von der linken, östlichen Komponente zweigt eine nach außen gewölbte Linie nach 3h (also etwas oberhalb) ab. Alle Sterne zwischen mag11.5 und 12,3 – hell genug um leicht erkannt zu werden, dunkel genug um nicht zu blenden. Zwischen den beiden westlichen Sternen, der kurzen Seite des Dreiecks, etwas näher zum unteren ein mag 13.8 Stern, sofort und leicht zu erkennen. In der Verlängerung des oberen der beiden Sterne der gebogenen Kette blitzt es bereits im 9er Oku ab und an direkt auf, indirekt ist zu 80% auf der Position etwas zu erahnen. Im 7er bei 365-fach dann indirekt stabil, direkt zu 30% ein Lichtfünkchen. Bingo! Wesentlich leichter als erwartet. Ich schätze die Helligkeit auf ca. mag 15.6 – merklich heller als die angegebenen Mag 16.0 Mit z=1,5 ist der Quasar nach aktuellem kosmologischen Modell 9,3 Mrd Lichtjahre von uns entfernt. In der Nachbereitung fällt mir auf dem DSS-Ausdruck etwas südlich eine kleine GX-auf, PGC004818, die wäre u.U. auch gegangen. Chance passt!

Vom Erfolg beflügelt will ich gleich den nächsten probieren, etwas niedriger, im Cetus gelegen. Der Einstieg bildet Delta Cetus. Ich kann es mir nicht ganz verkneifen, und stelle die GX

NGC1055 - GX- ARI (mag 10,6 – 13,7; 7,6 * 3,0’) GH 5,6
Wow, schön! Nur ½ Grad von Delta Cetus ein helles Sternepaar mit ca. Mag7. Darüber, die Hauptachse etwa parallel zu diesen Sternen die GX. Ein Blick auf die Seite. Visuell etwa 3:1 elongiert. Nach oben (Süden) ein lang gestreckter Zentralbereich, schmal mit linsenförmiger Aufwölbung. Nach unten scharf abgegrenzt durch ein Staubband. Darunter kann man noch ganz zart den Halo glimmen sehen. Eine 3er Gruppe mit mag12, mag 13 und mag14-Sternen bildet ein sehrdicht stehendes gleichwinkliges Dreieck mit ca. 2’ Schenkellänge. Ein Schenkel könnte sogar leicht innerhalb des Halos verlaufen.

Die restlichen GX’en der Region ignorierend wird wieder mit den Suchernewton gehopt. Der nächste Zielstern ist HR672, mit mag5.6 hell und unmittelbar in der Nähe des Quasars, so nah, dass ich Befürchtungen um die Dunkeladaption habe. Der Stern bildet mit 3 weiteren Sternen in jeweils ca. ¼ Grad Abstand eine gebogene Sternenkette. Ich versuche mein Glück an

PKS0215+015 – QSO (BL ?) – CET (mag 15,4 … 18.5) GH 5,8
HR672 blendet nicht wie befürchtet. Mit 2 weiteren Sternen, Mag 11.8 und 11.5 in jeweils ca. 5’ bildet dieser ein gleichseitiges Dreieck. Nur ca. 2’ an HR672 ein mag 12.0 Vordergrundstern, Auf dem DSS-Ausdruck ist dieser durch ein Spike fast überstrahlt. Zwischen den schwächeren Komponenten des Dreiecks kann ich nur mit Mühe auf halber Strecke, wenig hin zu HR672 einen schwachen Stern mit Mag 15,4 ausmachen. Etwa 10min versuche ich mein Glück, vom 9er bis zum 5er Oku bei dann 465-fach. Sichtung negativ; nicht einmal ein aufblitzen. Mittlerweile habe ich gelesen, dass es sich um einen Blasar handelt, keinen Quasar mit Helligkeitsschwankungen von Mag 15.4 bis Mag 18.5. Auf der DSS-Aufnahme ist an der angegebenen Position unr ein ganz schwacher Punkt, jenseits Mag 18 erkennbar. Im Maximum sicherlich machbar, gestern für mich jedenfalls nicht.

Nun wird wieder tiefer gepeilt. SSO, gut 20 Grad hoch steht der obere Teil von Lepus, dem Hasen. Von Mu Lepus geht es los:

NGC1832 - GX- Lep (mag 11,3 – 12,8; 2,3 * 1,5’) GH 5,5
Eine leicht ovale kleine GX mit hellem, leicht flächigem Kern. Direkt neben der GX westlich ein ca. Mag 11 Vordergrundstern. Die GX wirkt insgesamt etwas unruhig. Dank gutem Seeing kann auch so niedrig das 13er und auch das 9er Oku (265-fach) verwendet werden. Bei der recht hohen Flächenhelligkeit reicht das Licht hierfür auch aus.

Die Region habe ich angestrebt, um einmal mein Glück an Abell7 zu versuchen, verwegen, doch ich will es einfach mal probieren. Die Grenzhelligkeit ist so niedrig immer noch um die Mag5.5, trotzdem sehr wenig für dieses blasse Objekt. Die Zielregion ist schnell gefunden.

PK 215-30.1 (Abell7) - PN - Lep (mag 13,2 – 18,5; 14,5 * 11,2’) GH 5,5
Ein Versuch ohne Filter schlägt völlig fehl. Dann mache ich mir eine kleine Skizze der Feldsterne, schraube den OIII-Filter ins 26er Oku, versuche es abermals. Rechts im GF eine lockere, längliche Sternengruppe. Oben eine 3er-Konstellation je mag 12, dann zwei mag 14 senkrecht, dann 2mag 13 waagrecht. Links-oben eine 2er Gruppe hellerer. Lasse das GF immer wieder langsam durchlaufen. Im GF oben (S) meine ich ab und an eine ganz blasse, leicht gebogene minimale Aufhellung zu erahnen, unsicher. Auf der DSS-Aufnahme kann ich gar nichts erkennen, dürfte einem Phantom aufgesessen sein, jedoch hatte sich dieses mehrfach gezeichnet.

Es geht noch etwas weiter nach Osten, weiter in niedrigen Regionen, nun im östlichen Canis Major. Von Beta Can führt ein gut 3 Grad Starhop durch sternenreiche Regionen zum Offenen Sternhaufen

NGC2360 - OS - CMA (mag 9,1 – 14,5; 14 * 14) GH 5,5
Die Flächenhelligkeit in Ciel erscheint mir deutlich zu gering. Im 5 Zoll Suchernewton kann bereits ein nebeliges Bällchen identifiziert werden, welches im 26er Oku im Hauptinstrument sich als schön rundlicher OS offenbart. Im 17er Oku füllt dieser etwa 2/3 des Gesichtsfelds mit zum teil helleren, ca. mag11/12 zum teil blassen mag 13/14 Lichtfünkchen. Trotz der geringen Höhe lässt sich noch scharf fokussieren.

Das eigentliche Ziel der Region liegt nochmals ca. 3 Grad entfernt, diesmal nördlich. Es handelt sich um NGC2359, einem ausgedehnten Nebelkomplex.

NGC2359 - PN - CMA (mag ? – ?; 10 * 5) GH 5,6
Ein Nebelkomplex, welcher durch ein Wolf-Raleigh-Stern angeregt wird. Ohne Filter nur zart zu erahnen. Reagiert extrem auf OIII-Filter. Wow! Ein super Objekt! Im Englischen Duck Nebula genannt, im deutschen hat sich die Bezeichnung Thors Helm eingebürgert. Einen Vikingerhelm kann man sich hier auch gut vorstellen. Im GF auf der Seite liegend eine leicht spitz zulaufende Halbschale, deutlich nach außen abgegrenzt mit einem helleren Randstreifen. Konzentrisch, etwa 1-2’ nach innen Segmentstücke einer weiteren Abgrenzung. Im Newton-GF liegt der Helm von 2h nach 8h. An beiden Enden der Halbschalen gehen zart strukturierte Nebelfahnen als Hörner ab, jeweils leicht nach außen gebogen. Während die obere Fahne etwas schärfer akzenturiert erscheint, läuft die untere etwas flächiger, länger aus. Im 17er GF belegt der gesamte Komplex etwa 2/3 des GF. Schwer einzuschätzen, wo die Gasschleier aufhören. Der Hintergrund ist sehr sternenreich, es glitzert und funkelt nur so. Versuche es mit dem 13er und UHC. Auf den UHC wir der Nebel auch deutlich, jedoch nicht so ausgeprägt wie im OIII. Etwa zentral ist ein etwas hellerer Stern etwa 11. Klasse erkennbar, ob es sich hier um den Wolf-Raleigh-Stern handelt, kann ich nicht sagen. Ein wirklich KLASSE Objekt!

Zwischendurch ein Seeing-Test wieder am Orion-Trapez. Ich hatte noch das 17er Oku mit OIII im Auszug. Damit war die E-Komponente zu erahnen, F nicht mehr gesichert. Der Nebelkomplex aber so schön, dass ich mehrere Minuten die Regionen abgefahren bin, einfach zum schwärmen. Ohne Filter gehen E- und F- wieder, doch war das Seeing einen Tick schlechter geworden, aber immer noch überdurchschnittlich.

Nun geht es in höhere Regionen, in Gemini. Für die etwa 70 Grad Höhe muss die 2. Stufe erklommen werden. Davor eine kleine Verschnaufpause bei heißem Tee und Schokolade im Anglerstuhl. Ich hatte mich sehr war angezogen, ja zu warm. Der erwartete Wind ist ausgeblieben, die Sturmhaube somit unnötig. Heizbare Einlegesohlen und Taschenofen machen so warm, dass ich zeitweise die Jacke öffne, um Wärmestau vorzubeugen. Ich versuche mich an GH-Bestimmung im UMA-Kasten, der um diese Zeit etwa 35 bis 40 Grad hoch steht; mag 5.8 gehen gerade so. Nicht schlecht, war aber auch schon besser.

Tau ist die Nacht auch wieder Thema, nicht ganz so stark wie im Dezember, im Laufe der Nacht wärme ich zweimal die Fangspiegel, um den Taubeschlag wegzubekommen.

Frisch gestärkt geht es weiter: von Castor ausgehend wird weitergehopt, gut 3 Grad OSO, zu

NGC2371/72 - PN - GEM (mag 13,0 – 10,5; 1,2 * 0,9) GH 5,8
Der Planetary ist relativ hell, da heist es vergrößern. Nach dem 13er, 9er, 7er greife ich gar zum 5er. 477-fach lässt das Seeing zu, das Licht reicht auch noch aus. Im 7er ist bereits der zentralstern ganz sicher auszumachen, im 5er direkt stabil, Im Okular zeigt sich ein Anblick wie zwei um den Kern anschmiegende Kommas, die hellen Zentren der Kommas gegengleich um den ZS angeordnet. Knapp außerhalb, etwa 2’ vom Zentrum entfernt ein Vordergrundstern ca. Mag14 fast genau westlich. Sehr interessantes Objekt!

Ich fühle mich ausgeruht und fitt, nur nagt das Gewissen: morgen um 07.00h muss ich in die Arbeit fahren, noch kann ich es erfolgreich unterdrücken.

Beim nächsten Objekt bin ich einem Fehler in meiner Aufsuchkarte aufgesessen. Ich hatte notiert, dass PGC18858 ein Planetary wäre. Schwenke wieder zurück in sehr niedrige Regionen, etwa 2 Grand unterhalb von Beta CMA.

PGC18858 - GX - CMA (mag 12,7 – 14,3; 2,8 * 2,1) GH 5,6
Die Region ist gleich eingestellt (Rückenunfreundlich, wenn man keinen Hocker dabei hat. Im 13er ist auch ein ganz blasser rundlicher Schemen erkennbar. Das leicht hellere Zentrum eher länglich, grob von N nach S elongiert. Reagiert nicht auf Filter, hatte ich notiert. Kein Wunder!

Und nun? Ich will die Gunst des guten Seeings nutzen, noch einen QSO versuchen. Dazu geht es höher in Uma. Ich will auf Lota und Kappa UMA einstellen, dabei unterläuft mir der Fehler, statt dessen das Paar 26 und Theta UMA einzustellen. Minutenlang versuche ich vergebens, meinen Kartenausdruck mit dem Gesehenen in Einklang zu bringen, es will einfach nicht gelingen. Das kommt davon, wenn man anfängt, hektisch zu werden, um ja keine Zeit zu verlieren. Als endlich der Irrtum auffliegt, ist auch gleich die GX eingestellt, welche ich mitnehmen wollte. Es handelt sich um die helle, relativ große GX (Karkoschka-Objekt)

NGC2841 - GX - UMA (mag 9,2 – 12,7; 7,7 * 3,6) GH 5,8
Sehr hell und ausgedehnt, eine 2,5:1-Spindel im GF mit linsenförmigem, hellem Zentralbeich über etwa 1/3 der Ausdehnung. Leicht nach O versetzt am Rand des Halos entlang der Hauptachse (nördlich) ein Mag 13 Vordergrundstern. Ein zarter Mag14 fast exakt auf der Hautachse nahe des anderen Sterns, schon etwas innerhalb des Halos. Der Halo glimmt gleichmäßig graduell abnehmend, ruhig, ohne erkennbare Strukturen.

Zurück über Lota UMA geht es nördlich, auf dem Weg eine mini-GX-Kette:

NGC2684 - GX - UMA (mag 12,9 – 12,4; 0,9 * 0,7) GH 6,0
NGC2684A - GX - UMA (mag 17,0 – 12,4; 0,2 * 0,1) GH 6,0
NGC2688 - GX - UMA (mag 16,0 – 12,7; 0,3 * 0,2) GH 6,0
Hier oben ist der Himmel etwas dunkler, zusammen mit den Seeing kann man hoch vergrößern, auch im 13er reicht bei ersterer das Licht locker, um eine leicht ovale kleine GX eindeutig zu identifizieren. Fast in einer Linie, in ebenmäßigem Abständen von je ca. 2’ zwei ganz zarte Lichtschemen, leicht flächig. Mit Tubuswackeln ab und an direkt, sonst indirekt verschwimmend die mini-Fuzzel NGC2684A und NGC2688.

Kurz vor dem QSO-Ziel biege ich kurz rechts ab zu

NGC2681 - GX - UMA (mag 10,3 – 12,8; 0,9 * 0,7) GH 6,0
Einer recht unscheinbaren GX, sehr heller, rundlicher Zentralbereich, umgeben von einem ganz zartem Halo. Am Rand zwei Fünkchen um Mag 15.

Nun wird es ernst. Der Blasar

0846+51W1 – QSO (BL) – UMA (mag 15,7 …19.5) GH 6,0
Soll gefunden werden. Nach 3 Anläufen bin ich im Zielgebiet. Eine schwache Sternengruppe in Form des Cetus-Kopfes (Trapez mit Verlängerung von einer Spitze aus) ist eingestellt. Die Komponenten reichen von Mag13.9 bis hoch zu Mag11.9 Die Vergrößerung wird hochgepusht, 265-fach, 377-fach, 465-fach. Nun schält sich blickweise zwischen zwei Sternen des Trapezes rechterhand (Osten) ein weiteres Fünkchen heraus. Im DSS-Ausdruck ich schätze um mag 15.6 bis 15.8. Das GF wandert relativ schnell aus, immer wieder stelle ich es neu ein. Oberhalb des Trapezes, rechts im GF sollte das Ziel sein. Blickweise kann ich einen, nein zwei flächige, extrem schwache kleine Fleckchen erkennen, jenes mehr links lässt sich häufiger, d.h. indirekt in etwa 20% der Zeit erahnen. In diesem Fleck blitzt es ab und an heraus. Versuche es mit hyperventilieren, wird kaum besser. Hmm, bin mir selbst unsicher, ob dies als Sichtung zu werten ist. Die Nachbereitung zeigt, das der flächige Schemen eine Vordergrund-GX bei z = 0,235 ist, welche als Gravitationslinse wirkt, und so die Sichtung von 0846+51W1 erst ermöglicht. Dieses Objekt steht mit z=1,860 in knapp über 10Mrd Lichtjahren Entfernung. Es handelt sich um ein sehr eruptives BL Lac-Objekt.
„Sicher“ bin ich mir der gerade noch Sichtbarkeit der Vordergrund-GX, ob das seltene Aufblitzen tatsächlich der BL-Lac war leider nicht, in dem Maximum bestimmt machbar, in schwächeren Perioden sicherlich nicht!

Puh, das war anstrengend! Das schlechte Gewissen ob der Arbeit drückt.

Stelle schnell noch Saturn ein: huh, das Seeing ist etwas abgefallen, das 5er Oku ist zu viel. Ich belasse es bei wenigen Blicken und kurzen Notizen zu den Monden (Rhe, Tethis und Dione), dann wird abgebaut.

Zunächst hatte es so ausgesehen, als würde die Nacht zum Dienstag auch klar werden, bevor dichter Nebel aufzog. Ich war hierüber nicht wirklich traurig,die Konditon hätte für eine sinnvolle Beobachtung leider nicht mehr gereicht.

Viele Grüße

Achim
                                                > zurück zur Beobachtungsübersicht