Bericht vom 26.03.2007; 02.55h –
05.50h
Ausrüstung: Newton-Teleskop, Öffnung 506mm, Brennweite
2385mm, (f/4,7) Ursus
Dobsonmontierung
verwendete Okulare: 26mm Nagler Typ4 ; 17mm Nagler Typ 4; 13mm Nagler
Typ1, 9mm Nagler Typ6, 7mm Nagler Typ6, 5mm Nagler Typ6
Ort: Ort: Waldrand, ca. 1 km außerhalb Losauchrach,, ca. 400m
ÜNN
Temperatur: 02.45h +5 C ; 06.00h +4 C
Seeing: 2
Wetter: heiter bis wolkig, Abends wieder aufklarend, sehr windig (5 bis
6, in Böen Stärke 7 bis 8)
Beobachtete Objekte:
Kugelsternhaufen: M13, M5, PAL5
Galaxien:
Virgo: NGC5850, NGC5846, NGC5845, NGC5839,
Serpens: NGC6003, NGC6004, von Seyferts Sextett:NGC6027E, NGC6027,
NGC6027D, NGC6027A, NGC6027C
Bootes: NGC5735
Libra: NGC5792, NGC5903, NGC5898
Quasare: B1422+231, CSO1061
Planetarische Nebel: PK342+27.1
Planeten: -
Diesen
Montag nehme ich den letzten Tag Alturlaub. Schon beim beantragen vor
knapp einer Woche hatte ich darauf spekuliert Sonntag Nacht zu
spechten. Da der Mond bereits das 1. Viertel durchschritten hat
würde
es sehr spät (besser früh) werden - nach Umstellung auf
Sommerzeit geht
der Mond erst gegen 03.20 unter.
Am Vorabend wird alles vorbereitet,
noch Tee gekocht und in die Thermoskanne abgefüllt, Kleidung
zurecht
gelegt. Das Auto schon (mit Ausnahme von Spiegelzelle und Hut) beladen.
Ich stelle den Wecker auf 02.05 – da bleibt Zeit bevor der Mond
untergeht sich an heller Objekten ‚warmzusehen’. Bevor es gegen 22.15h
ins Bett geht ein Blick vor die Tür: es ist immer noch etwas
windig,
der Mond steht sehr hoch und ist gleißend hell. Der Hof um den
Mond,
welcher sich noch um 21.00h gezeigt hatte ist fast ganz verschwunden.
Einschlafen fällt schwer, ich bin in Gedanken schon bei der
Objektsuche.
02.05h:
beim 2. Piepser ist der Wecker ausgeschaltet. Schlaftrunken gehe ich
nach Unten, im Schlafanzug auf die Terrasse. Oh jeh – der Mond steht im
Westen noch ein gutes Stück über den Häusern, darum
jedoch ein Hof von
etwa doppelten Monddurchmesser, der Himmel in der Region stark
aufgehellt – vom Mondlicht angestrahlter hoch reichender Dunst. Viel
schlechter als erhofft! Mist – war leider nichts denke ich und gehe
wieder ins Bett. Der nun eingeschaltete Verstand lässt mir keine
Ruhe.
Hmmm – letzte Gelegenheit für mindestens 2 Wochen – hmmm. War es
wirklich so schlecht? Vom kompletten Westen abgesehen waren doch Sterne
erkennbar … nach unruhigen 5 min stehe ich wieder auf. Am unwilligen
Umdrehen nebenan merke ich, das ich Silvia wieder aufgeweckt habe –
mist!. Wieder geht es vor die Tür, diesmal mit Jacke. Umin kann
ich mit
bloßem Auge komplett erkennen, so ca. mag 4,5 bis 4,8 in der
Region,
besser im Zenith und nach Osten. Gar nicht so schlecht, bedenkt man den
Mond. Also doch! Schnell anziehen, ein paar schlucke Tee (der ist fast
noch heiß). Banane einpacken, Kohlestab für den
Taschenwärmer anzünden
und los.
An Beobachtungsplatz stehen 5 Rehe auf der Wiese, 30m
von jener Stelle an der ich normalerweise aufbaue. Wegen des Windes
fahre ich heute bis zum Waldrand, ca. 200m weiter. Nach 2* hin- und
herfahren entscheide ich mich für einen Platz noch weiter hinten
neben
einem kleinen Fischweiher. Von dort kann ich Polaris anpeilen, O und S
ist komplett frei, von SW bis NW stehen hohe Bäume im Weg.
Aufbauen,
justieren. Es ist schon gegen 03.00h, als es endlich losgeht. Durch den
späteren Start und die schwierige Platzwahl habe ich bestimmt
25min
verloren. Die Dämmerung beginnt gegen 04.30h – also nur gut 1h
Zeit für
anspruchsvolle Objekte. Grenzhelligkeit im Umin ca. mag5,4 – für
die
Randbedingungen gar nicht schlecht.
Der Blick schweift: Im SSO
sieht man die Scheren des Skopions, der Schlangenträger
darüber liegt
noch schräg, Schlange und Nördliche Krone schließen
sich an. Der
Bärenhüter steht hoch, dann folgen Bäume. Noch leuchtet
der Mond und
der aufgehellte Himmel – als helles Objekt fällt mir M13 ein, also
zum
Herkules peilen.
M13 – GC - HER (5,8 – 12,5; 25
* 25) GH 5,6
Beim
Justieren war heftiges Wabern aufgefallen, im 7er Oku bei 340-fach war
Polaris ein matschiger Fleck. Blick auf M13 – boa – supergut im
Aufsuchoku. Das 13er, auch das 9er machen Sinn. Der Anblick ist auch
ber 265-fach noch ästhetisch – (fast) punktförmige Sterne,
auch der
helle Zentralbereich über und über gesprenkelt mit
Lichtfünkchen. Der
GC insgesamt wunderbar symetrisch. Mein erster M13 diese Saison, sicher
nicht der letzte!
Nun wird viel tiefer gepeilt, etwa 40 Grad über den Horizont. Ich
peile auf halben Weg zwischen Eps Serpens und 109 Virgo auf
M5 – GC - SER (5,7 – 11,0; 20 *
20) GH 5,6
Wow
– ist der hell! Diesen GC habe ich schon Jahre nicht mehr angepeilt, da
war mir viel entgangen. Wusstet Ihr, das M5 heller als M13 ist? Ein
super schöner Kugelsternhaufen. Sehr heller Zentralbereich, heller
als
bei M13, mehr konzentriert. Viele Außenbereichsterne der 12.
Helligkeitsklasse. Asymetrischer Eindruck des Außenbereichs,
deutlich
mehr Sterne im östlichen Bereich. Ich genieße im 13er, dann
9er. Der
helle Stern 9Ser steht etwa 1/3 Grad südlich dieses
Sahnestückes. Etwas
weiter, auch südlich versuche ich mein Glück bei
PAL5 – GC - SER (11,7 – 15,7; 7
* 7) GH 5,6
Die
Zielregion ist dank Suchernewton schnell eingestellt. Im 26er Oku sehe
ich dann ... nichts. Im 17er ... nichts. Kann das sein?
Überprüfe die
Position. Ich bin richtig. Auf dem Kartenausdruck ist der GC recht
groß
eingezeichnet. Rechts oben, auf 2h ein hellerer mag 9 Stern,
gegenüber
auf 7h ein Mag11-Stern. Dazwischen? Nach einer kleinen Weile ein
indirekt erkennbarer ein flächiger, extrem blasser Schemen. Im 9er
kaum
deutlicher. Kleiner als vermutet (ca. 3’), immer nur ab und an indirekt
erkennbar. Es dürfte sich um dem Zentralbereich des GC handeln.
Außenbereiche konnte ich nicht erkennen, an Einzelsterne oder gar
auflösen nicht im entferntesten zu denken. Nun, kurz vor 03.30h
ist es
komplett dunkel.
Ich bleibe in der Region, mein
Kartenausdruck hat noch mehr zu bieten. Etwa 3 Grad östlich, auf
halber
Höhe zwischen M5 und PAL5 eine kleine GX-Gruppe:
NGC5846 – GX - VIR (10,0 –
13,0; 4,0 * 3,7) GH 5,6
NGC5850 – GX - VIR (10,8 –
13,6; 4,5 * 3,9) GH 5,6
Erstgenannte
GX fällt sofort auf, sehr helles konzentriertes Zentrum, rundlich.
Knapp oberhalb des Zentrums eine kleine runde Aufhellung, im innerenen
Halobereich. Die Nachbereitung zeigt: ein Vordergrundstern. Hin zur ca.
10’ entfernten NGC5840 auf halben Weg ein auffälliger mag11
Vordergrundstern. NGC5850 deutlich blasser, erst im 13er Oku gut
erkennbar. Ganz zarter, leicht ovaler Halo, kleines, konzentrierters
helles Zentrum, wirkt fast stellar. Erahne eine längliche
Aufhellung,
etwa von 2h nach 8h. Unterhalb der GX, knapp außerhalb des Halos
eine
3er Sternenformation, die ein stumpfwinkliges Dreieck bildet, der
breite Winkel hin zur GX. Fünkchen der mag 13/14-Klasse.
Verlängert
man die gedachte Verbindung NGC5850 – NGC5846 nach Osten, kommt man
nach ca. 8’ zu NGC5845, nochmals die gleiche Strecke in gleicher
Richtung weiter zu NGC5839
NGC5845 – GX - VIR (12,5 –
11,5; 0,7 * 0,5) GH 5,6
NGC5839 – GX - VIR (12,7 –
13,0; 1,3 * 1,2) GH 5,6
Erstere
eine für eine GX fast schon extrem helle, kleine Linse die bei
geringer
Vergrößerung fast stellar wirkt, letztere rundlich,
flächig-helles
Zentrum von einem schnell auslaufenden Halo gleichmäßig
umfasst. Beide
Objekt unspektakulär.
Für das nächste Ziel wird am
Suchernewton gedobst, es sind ca. 4 Grad nach SO zu überwinden.
Das
Objekt hatte letztes Jahr Uwe Glahn in Stierhöfstetten eingestellt:
NGC5792 – GX - LIB (11,3 –
13,8; 6,8 * 1,7) GH 5,6
Hmm
– da hatte ich mehr erwartet. Den Daten nach war ich auf eine sehr
längliche GX eingestellt. Tätsächlich sehe ich knapp
unterhalb merklich
nach rechts versetzt eines markant hellen 10er Sterns eine kleine,
kräftige rundliche Aufhellung umfasst von einem 3:1 elongierten
ovalen
Halo. Blickweise ist im 13er bei 188-fach ein zarter,
äußerer Halo zu
erahnen; ’sehen’ wäre übertrieben. Ich denke knapp 40 Grad
Höhe sind ob
des Dunstes zu wenig, um das Objekt ausreizen zu können.
Was
tun? Grenzhelligkeit bestimmen, dann Höher peilen! Im Uma-Kasten
zähle
ich 7 Sterne, es dürfte zwischen Mag6,2 und 6,4 dunkel sein - sehr
gut!
Zwei Objekte hatte ich mir für die Nacht fest vorgenommen. eines
davon
ist
B1422+231 – QSO – BOO (16,4)
GH 6,3
Über den
Twin-Quasar im Uma und den Tripple-Quasar im Leo liest man viel, nicht
jedoch über B1422+231. Dabei handelt es sich hier ebenfalls um ein
durch eine Gravitationslinse mehrfach abgebildetes Objekt.
Ausgangspunkt für die Suche ist Arkturus. Ich vermeide den Stern
durch
Ursus zu betrachten, da wäre die Dunkeladaption dahin. Am
Suchernewton
geht das Navigieren leichter. Fast exakt 2 Grad nördlich eine
gebogene
Sternenkette, fast wie die Corona Borealis, nur auf der Seite liegend
weist den Weg. Weitere 2 Grad nördlich eine weitere Formation, an
deren
oberen Ende östlich bilden 3 Sterne ein ’L’ Das Zielgebiet ist
erreicht. Die L-Sterne sind mit mag 10,5 – 10,7 und 11,8 recht hell und
eignen sich als Fokussierpunkte. Oberhalb einer gedachten Verbindung
zwischen den L-Spitzen zwei ähnlich helle mag 13,3 Sterne, die
schräg
von 8h nach 2h mit ca. 2’ Distanz im GF liegen. Greife zum 7er Oku:
hey, das Seeing ist deutlich besser geworden (oder der Spiegel musste
noch nachtemperieren), bei 340-fach gibt es punktförmige Sterne.
Etwa
4’ unterhalb der beiden 13,3er Sterne sind direkt sofort 3 Lichtpunkte
zu erkennen: ein gleichseitiges Dreieck mit 2’ Kantenlänge.
Indirekt
ist rechts, etwas nach oben versetzt eine mini-Aufhellung. Unterhalb
des 3-Ecks blitzt es immer wieder mal kurz auf. Im 5er bei 465-fach
wird es noch eine Spur deutlicher, auch kommt noch ein Fünkchen
dazu,
rechts des Dreiecks (ca. 1’), oberhalb der mini-Aufhellung. Ich spreche
von Mini-Aufhellung, da das Objekt nicht richtig punktförmig
wirkt. Es
handelt sich hier um den QSO, der 4-fach gelinst wird. Mag 16.5, 16.7,
17.3, and 20.4 ’Hell’ sind die Komponenten. Somit die helleren 2, ja 3
in Reichweite von Teleskopen ab 18 Zoll. Die 4 Komponenten sind in Form
eines Trapez ausgerichtet, zwischen 0,5 und 1,3 Bogensekunden getrennt.
Der maximale Abstand zwischen den 3 helleren Komponenten beträgt
jedochnur 0,8”. Mir ist es nicht gelungen diese zu separieren,
dafür
hätte das Seeing noch besser sein müssen, trotzdem bleibt ein
leicht
flächiger Eindruck, merklich durch den Vergleich zu den 15,8er
Sternen
des Dreiecks und dem geschätzen 16,5er links neben dem QSO. Das
Objekt
war indirekt stabil, direkt zu ca. 30% erkennbar – eine eindeutige
Sichtung. Im Dreieck selbst war indirekt blickweise noch ein
Fünkchen
auszumachen, jenseits von 16,8. Wow – das ging viel besser als
erwartet. B1422-231 wird durch eine für mich unsichtbare (mag
20,4) GX
mit z=0,339 gelinst – selbst diese Galaxie ist bereits über 3,5
Mrd LJ
entfernt. Der QSO ist mit z = 3,62 mein zweitweitester Quasar: 11,8
Milliarden Lichtjahre. Mich wundert, das dieses Objekt nicht
populärer ist, bei dem interessanten Aufsuchfeld und dem
4-fach-”Linsen”. Unter idealen Bedingungen müsste eine Sichtung
und
Trennung von 3 Objekten mit 20 Zoll möglich sein. Wer eine
große Tüte
hat sollte das Objekt unbedingt vormerken!
04.00h dürfte durch sein, durch den Erfolg motiviert geht es
Richtung des 2. Hauptziels.
Ausgangspunkt ist der Kappa Serpens, im Kopf der Schlange. Etwa 1 Grad
nördlich, und damit auf fast 60 Grad Höhe wird
NGC6003 – GX - SER (13,4 –
13,0; 0,9 * 0,9) GH 6,3
Als
Aufsuchfixpunkt missbraucht. Eine kleine, rundliche GX, die einen
Großteil Ihrer Helligkeit in einen leicht ovalen Zentralbereich
investiert.
NGC6004 – GX - SER (12,3 –
13,4; 1,8 * 1,7) GH 6,3
In
der Nachbarschaft wird noch ’mitgenommen’. Im 17er Oku leicht oval,
unruhig. Unterhalb zweier mag 14+ Sterne. Vordergrundstern oder kleine
Zentralaufhellung im Zentrum.
Fast 3 Grad Starhop nach NW
führt mich ins Zielgebiet, einem mini-GX-Nest: Seyferts-Sextett:
Ich
nehme mit ausgiebig Zeit zum Betrachten, und ab und an zum skizzieren
(auch Rotlicht beeinträchtigt die Adaption bei extremen Objekten).
Erkennen kann ich
NGC6027 – GX - SER
(Blauhelligkeit 15,3 – 13,0; 0,8 * 0,4) GH 6,3
NGC6027E – GX - SER
(Blauhelligkeit 15,3 – 12,7; 0,4 * 0,2) GH 6,3
NGC6027A – GX - SER
(Blauhelligkeit 14,8 – 13,4; 0,7 * 0,5) GH 6,3
NGC6027D – GX - SER
(Blauhelligkeit 16,5 – 12,4; 0,7 * 0,5) GH 6,3
NGC6027C – GX - SER
(Blauhelligkeit <16,5 – 13?; 0,9 * 0,2) GH 6,3
Wow-
GX-spechteln extrem. Noch nie hatte ich mit dem 7er Oku Gxen gejagt.
Man glaubt es kaum: es geht! Immer und immer wieder lasse ich das
Zielgebiet durchs GF laufen. Zunächst im 13 er Oku bei 188-fach.
Eine
leicht gebogene Sternenkette, die eine flache Schüssel bildet im
Zielgebiet. Links im GF zwei ählich helle Mag 14-Sterne, rechts
ein
etwas kräftigerer 13er Stern. Sternenkette? Im 9er erkenne ich,
dass
eine, nein sogar zwei der Schemen in Mini-Gxen eingebettet sind. Am
’deutlichsten’ für mich die E-Komponente, rundlich mit relativ
hellem
Zentrum. Links, mit fließenden Übergang schließt sich
NGC6027 an, ein
leicht ovaler Schemen, der indirekt fast stabil erkennbar ist. Oberhalb
der E-Komponente ein sehr kleiner runder Lichtschemen, zu 30% indirekt
haltbar, wenig aber doch sicher separiert. Oberhalb von 6027 und E die
A-Komponente, noch schwieriger wegen geringerer Flächenhelligkeit.
Meine Skizze zeigt die richtige Lage – freu!. Nochmals oberhalb,
länglich auf der Spitze, auch bei den sehr guten Bedingungen
absolut
grenzwertig die C-Komponente. In ca. 20 Minuten hoch konzentrierten
Beobachtens konnte ich die Details herausarbeiten. Ich bin mit dem
Ergebnis richtig zufrieden – damit hätte ich zum Beobachtungsstart
nicht gerechnet. Alles was nun kommt ist Zugabe.
Solch
gute Bedingungen muss man ausnutzen – dunkler Himmel und gutes Seeing.
Ich kann es nicht lassen, es muss noch ein Quasar her, wieder im Bootes
und damit wunderbar hoch. Ich muss mich sputen, es dürfte nicht
mehr
allzu lange bis zum Dämmerungsbeginn dauern.
Ich steige bei Epsilon Bootes ein, dann wird nach Osten gehopt. Auch
hier hilft eine GX bei der Orientierung:
NGC5735 - GX - BOO (mag 12,3 –
13,8; 2,4 * 1,9) GH 6,3
Ist
sofort eingestellt. Eine recht blasse GX mit kleinem Lichtblob im
Zentrum. Könnte auch ein mag 14 Vordergrundstern sein. Links ca.
4’
außerhalb zwei dicht stehende mag 14,5 Vordergrundsterne.
Hätte ich mir
mehr Zeit genommen (und höher vergrößert, hatte nur das
17er genommen)
wäre ggf. Ein Balken zu erkennen gewesen.
Im Zielgebiet
angekommen dient abermals eine Winkel-Gruppe zur Orientierung, diesmal
sind die Sterne zwischen mag 11.5 und 12,8 hell. Es beginnt die Suche
nach
CSO1061 – QSO – BOO (16,2) GH
6,3
Das im Oku gespiegelte
L ist leicht verbogen, der Winkel ca. 85 Grad. Nahe des Basissterns Ein
Lichtfunken mit geschätzen mag15,2. Von der oberen Spitze nach 7h
gepeilt, ca. 2’ entfernt ein Lichtfünkchen, das im 7er Oku zu 10%
direkt, indirekt fast stabil erkennbar ist: der QSO. Nach meiner
Schätzung heller als die angegebenen mag 16,2 eher um 15,8
einzuordnen.
In den nächsten 10 Minuten wird beobachtet und ein paar Feldsterne
indentifiziert. CSO1061 ist einer der wenigen Quasare mit z > 2,5
(hier 2,669), die mit Amateurmitteln erreichbar sind. Es errechnet sich
nach aktuellem Modell eine Entferung von ca. 3400 Megaparsec oder 11,1
Mrd Lichtjahren. Ich hatte den Eindruck, dass der Kontrast mit
fortschreitender Zeit langsam schlechter wurde. Zu CSO1061 konnt ich im
Netz nichts weiteres herauszufinden.
Im Nachbardorf gehen die
Straßenlaternen an – um 05.00 braucht es dringend Licht für
die 30
Häuser. Von dem Ausweichplatz aus sind 4 davon zu sehen – meist
jedoch
habe ich diese im Rücken.
Wind ist ständiger Begleiter durch
die Nacht, meist von dem Wald abgeschirmt, ab und an kommt eine
kleinere Böe durch. Einmal wir der Dobs davon gedreht. Für
mich
unerwartet erkenne ich: die Horizontsicht ist besser geworden. Ich
peile tief in den Süden, ins Sternbild Waage. Sigma Libra kann ich
mit
bloßen Augen gut ausmachen, von dort wird nach NW gehopt.
NGC5898 - GX - LIB (mag 11,4 –
13,0; 2,6 * 2,3) GH 4,5
NGC5903 - GX - LIB (mag 11,2 –
13,1; 3,2 * 2,3) GH 4,5
Dienen
nur der Orientierung, um einen Plantetary aufzufinden. Die Region der
GX’en ist schnell gefunden, selbige aber schwer auszumachen. Nur ganz
blasse rundliche Schemen erkenne ich, ohne jede Details. Bei nur 6’
Distanz sind beide leicht gemeinsam im GF einstellbar.
Ich
stelle mich ziemlich dämlich an, brauche mindestens 15 Minuten um
endlich die Position des PN auszumachen. Das Objekt ist dankbar hell
und verzeiht die verschwendete Zeit, in der es merklich zu dämmern
beginnt.
PK342+27.1 - PN - LIB (mag
11,6 – 6,7; 0,1 * 0,1) GH 4,2
=
Merrill 2-1 steht nah eines Mag10. Vordergrundsterns und ist bei
Minimalvergrößerung als "schwächere Komponente" eines
scheinbaren
Doppelsterns mit ca. 40’ Distanz erkennbar. Der Nebel reagiert deutlich
auf den OIII-Filter und erscheint mit Filter gleich hell wie der der
10mag-Stern westlich von ihm. Ohne Filter habe ich einen leicht
bläulichen Farbeindruck, ohne Filter blinkt der Planetary.
Entweder ist
der Zentralstern erkennbar (direkt), oder der winzige Halo (indirekt).
Das 9er Oku macht noch Sinn, das 7er leider Seeing-bedingt kaum noch.
Schade, hier bedarf es maximale Vergrößerung. Ich bleibe
eine ganze
Weile an dem PN. Bin mir nicht sicher, doch meine ich zwei hellere
Regionen, grob Gegengleich vom Zentralstern zu erahnen, heller Segmente
eines Rings? So tief ist das Seeing nicht sonderlich gut, auch wird es
immer heller, ich breche ab.
Nachdem alles verstaut ist (die
Leiter und Schuhe musste ich etwas putzen, der Weg ist hier nur
teilweise geschottert, dazwischen ist es weich, teilweise matschig)
fällt mir ein heller ‚Stern’ auf – mist, da ist ja Jupiter, den
hatte
ich vergessen. Macht nichts, es war eine wirklich gelungene Nacht! Beim
losfahren sagt die Uhr 05.50h – später als gedacht! Der tiefe
Osten ist
durch den Wald verdeckt, so hatte ich die Dämmerung auch erst
spät
wahrgenommen.
Zu Hause wird alles verstaut. Silvia ist schon
am Tischdecken, die Kinder müssen in die Schule. Ich lege mich ins
Bett. Mehr als 90 Minuten unruhiger Schlaf ist aber nicht drin – die
Erlebnisse wollen verarbeitet sein.
Viele Grüße
Achim
>
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