Filterschieber

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Lange habe ich mich geziert, ein Filterrad oder einen Filterschieber zu kaufen. Dieses Astrozubehör ist für visuelle Beobachtungen wirklich zweckmäßig, doch leider recht teuer. Unter 150 Euro geht hier kaum etwas. Ein nachträglicher Einbau sieht auch meist nicht sonderlich gut aus, meist steht irgend wo der Schieber vor (was den sicheren Transport erschwert) oder das Teil ragt merklich in den Strahlengang. Mein im Juni '09 anstehender Astrourlaub gab den Ausschlag mir endlich aufzuraffen und so ein Teil maßgeschneidert für meinen 17er Adler selbst herzustellen. Der Hut dieses Teleskops ist 20cm hoch; da ich nicht seitlich Löcher schneiden wollte kam nur ein Schieber in senkrechter Bauform in Frage. Bei 2-Zoll-Filtern war so genügend Platz für 2 Filter + freiem Durchlass,  für mich ausreichend. Beim Transport wird er Helical-Drehfokussierer so weit nach innen gestellt, bis diese in die freie Öffnung ragt, da kann nichts verrrutschen. Anmerkung: Der Filter wurde anschließen noch geschwärzt, auf dem Bild kommen die Einzelheiten jedoch in 'Alu Natur' besser zur Geltung.

klick auf die Bilder für eine höhere Auflösung	Grundkonzept: Das Bild links zeigt die beiden Bauteile in Rohform. Eigentlich ist so ein Schieber recht simpel: eine schmales Brett wird mit entsprechend großen Löchern versehen, die einerseits zur Aufnahme von (hier 2-Zoll-)Filtern dienen und andererseits freien, unobstuierten Blick auf den Fangspiegel zulassen. Dieses schmale Brett wird in zwei Schienen geführt. Hier muss man sicherstellen, > dass das Brett samt wertvoller Filter nicht unbeabsichtigt herausrutschen kann > der Schieber an den exakt richtigen Positionen rastet
	Details: Der Filterschieber wurde kompett aus Alublech hergestellt. Das 'Filerbrett' aus 2mm Alu. Die seitlichen Schienen sind aus 3 übereinander gelegten Alustreifen entstanden, oben und unten je in 1,5mm, in der Mitte mit 2mm. Die Schiene und auch die Querverbindungen wurden mit 3mm Blindnieten verbunden. Wie die Rasterung der Führung gelöst werden kann war mir vom Grundprinzip her sofort klar, nur wie ohne spezielle Bauteile realisieren? Bei diesem Prinzip weist die eine Seite des Filterbretts kleine Einkerbungen auf, in die ein Stift mit Federkraft einschnappt, sobald das Brett entsprechend weit geschoben (oder gezogen) wurde. Eben über der Feder habe ich länger gegrübelt. Letztendlich kam ein ca. 6cm langer, gerader 1mm Federdraht zum Zuge, der mit einer Schraube seitlich am Halter fixiert ist. Als Bolzen dient ein abgezwickter und zugeschliffener Nagel, in dessen Kopf eine Kerbe gefeilt wurde, damit der Federdraht nicht abrutschen kann. Da ich noch etwas Alublech und auch Nieten zu Hause hatte, sind für keinerlei Kosten angefallen. Muss man erst alles einkaufen, dürfte man mit etwa 10 Euro auskommen und hätte dann zig Nieten, Federdraht und Alublechreste übrig, genug für 3 oder 4 weitere Schieber.
	Draufsicht Der Schieber samt Filter ragt nicht mehr als 13mm zum Innenrand des Hutes nach innen Wie die Filter selbst befestigen? Zum Gewinde schneiden habe ich kein Werkzeug, auch steht mit keine Drehbank für einen Gewindeeinsatz zur Verfügung. Mit Silikon ankleben wäre meine Notlösung gewesen, doch war mir dann etwas besseres eingefallen: Die Löcher selbst sind mit Dekupiersäge ins Alublech eingebracht. Beim Sauberschleifen habe ich die Öffnung minmal oval ausgeführt. In der schmalen Achse exakt so breit wie das Filtergewinde, in der langen Achse ca. 0,5mm weiter. Nun wurde auf das Filtergewinde ein schmaler Streifen Klebeband aufgebracht. Steckt man den Filter nun so auf, daß das Klebeband auf der langen Achse zu liegen kommt kann man den Filter leicht einstecken, beim Drehen klemmt das Klebeband, der Filter sitzt bombenfest!

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